Donnerstag, März 28, 2024
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Ein schlagkräftiges Gründerteam

EverReal digitaler Assistent für effiziente Vermietung einer Wohnung

Wie ist die Idee zu EverReal entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Als privater und gewerblicher Mieter ist mir immer wieder aufgefallen, dass der Prozess der Vermietung sehr manuell abläuft. Für Mieter sowie Vermieter gestaltet sich der Prozess mühsam, zeitintensiv und an vielen Stellen ineffizient. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern auf der ganzen Welt. Selbst im Silicon Valley, wo ich viele Jahre gearbeitet habe, gibt es sehr viel Bedarf für Verbesserung. Nach ein paar Monaten Recherche habe ich schließlich Ende 2016 den Entschluss gefasst, das Vermietungsproblem selbst zu lösen und mein eigenes Startup zu gründen.

Mein Mitgründer Liviu (CTO) und ich haben beide beim Startup AppDirect (Hauptsitz in San Francisco) gearbeitet und uns dort kennengelernt. Als Liviu erfahren hat, dass ich AppDirect verlasse, um ein neues Startup im PropTech Bereich zu starten, kam er gleich auf mich zu und dann ging alles recht schnell. Wir haben uns zur Idee ausgetauscht und kurzerhand entschlossen gemeinsam EverReal zu gründen und loszulegen. Das Gute dabei ist, dass wir beide ganz unterschiedliche Kompetenzen mitbringen, die sich super ergänzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Da wir uns mit unserem Produkt in der Immobilienwirtschaft bewegen und es hier nur so von Digitalisierungsbedarf wimmelt, war die größte Herausforderung, uns zu entscheiden, worauf wir den Fokus setzen möchten, also welches Problem wir konkret für die Immobilienbranche lösen wollen und wofür Kunden bereit sind zu zahlen.
Finanziert haben wir EverReal erst einmal aus der eigenen Tasche. Jetzt kommt der erste Umsatz und wir haben seit ein paar Wochen Investoren.

Wer ist die Zielgruppe von EverReal?
Zielgruppe sind Immobilienverwalter, die für die Vermietung verantwortlich sind und solche, die Vermietungen operativ managen wie Hausverwaltungen, Property Manager, Wohnungsunternehmen und Anbieter von Wohnungen auf Zeit.

Wie funktioniert EverReal?
EverReal ist das Betriebssystem für das Vermieten von Wohnraum, also die Plattform für den gesamten Vermietungsablauf. Vermieter können alle notwendigen Abläufe digital managen – von der Vermarktung ihrer Wohnung auf verschiedenen Portalen über die Auswahl des Mieters bis hin zur Vertragsabwicklung und Wohnungsübergabe. Der Mieter ist ebenfalls an dieser Plattform angebunden und kann unter anderem Besichtigungstermine auswählen, sich auf Wohnungen bewerben und Mietverträge unterschreiben. Vermarktungsportale wie Immobilienscout24 oder Anbieter von Bonitätsauskunft, die für eine Vermietung notwendig sind, sind ebenso an EverReal angebunden.

Welche Vorteile bietet EverReal? Wo liegt Ihr USP?
Wir befreien unsere Kunden von nicht wertschöpfenden Aufgaben und schenken ihnen mehr Zeit ihr Geschäft voranzutreiben. Gleichzeitig erhöhen wir die Zufriedenheit ihrer Kunden. Das tun wir, indem wir erstens den Aufwand der Vermietung um mehr als 50% reduzieren. Zweitens können durch den digitalen Vermietungsablauf Daten besser miteinander verknüpft und ausgewertet werden. Das führt zu besseren Entscheidungen bei Vermietungen, etwa bei der Vermarktungsstrategie oder der Mieterauswahl. Drittens erlaubt unsere “White Label” SaaS-Lösung Vermietern, ihre Marke in den Vordergrund zu stellen und damit Ihre Beziehung zu Kunden/Mietinteressenten digital aufzubauen und allgemein zu verbessern.

EverReal, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen die Vermietung einer Wohnung so einfach machen wie die Buchung eines Fluges und dabei die Ziele aller Parteien im Auge behalten. Aber auch darüber hinaus soll EverReal Mehrwert für Vermieter und Mieter schaffen wie z. B. im Bereich Zahlungsabwicklung, Zusatzdienstleistungen für neue Mieter, etc. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten in diesem Bereich. Erstmal fokussieren wir uns auf die Vermietung und wollen in fünf Jahren Europas führender Anbieter in diesem Bereich sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Kundenbeziehungen von Tag 1 aufbauen. Selbst wenn man noch kein stehendes Produkt hat und gemeinsam mit einem kleinen Kreis von Kunden an der Entwicklung arbeitet, lohnt es Beziehungen mit weiteren potenziellen Kunden aufzubauen, um regelmäßig Feedback einzuholen und den Verkaufszyklus für später zu verkürzen. Das Gleiche gilt für Investorenbeziehungen.

2. Feedback filtern. Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, Feedback offen gegenüberzustehen. Es wird allerdings immer Leute geben, die von einer Idee begeistert sind, solche die einen davon abbringen möchten und solche, die Änderungen vorschlagen. Feedback ist sehr wertvoll aber als Gründer muss man Informationen filtern und entscheiden welche Informationen man wann und wie nutzt.

3. Ein schlagkräftiges Gründerteam: Das Gründerteam sollte sich in ihren Fähigkeiten ergänzen und sich darauf verlassen können, dass jeder sein volles Commitment zeigt und Vollgas gibt (Gesellschaftervereinbarung bei Gründung nicht vergessen). Als Technologieunternehmen sollte man unbedingt einen Gründer im Team haben, der das technische Know-how hat, um das Produkt intern entwickeln zu können oder zumindest um die Entwicklung extern zu steuern und wichtige Entscheidungen bezüglich Technologie und Architektur zu treffen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nessim Djerboua für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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