Donnerstag, März 28, 2024
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2021 war kein gutes Jahr für den klassischen deutschen Sparer

2021 war kein gutes Jahr für den klassischen deutschen Sparer, denn eine Hiobsbotschaft folgte der anderen. Aus der ohnehin schon durchschnittlich bei 0 % liegenden Verzinsung der Sparbucheinlagen wurden plötzlich reihenweise Negativzinsen, die nicht nur besonders vermögende, sondern auch Kunden mit kleinen Einlagen, trafen. Zusätzlich verdeutlichte die seit knapp 30 Jahren höchste Inflationsrate von 4,5 % nochmals den stetigen und unausweichlichen Wertverlust von einfach “geparkten” Geld. 

Aufgrund dieser Entwicklung ist es umso schockierender, dass immer noch viele Bundesbürger davon ausgehen, ein Tages- oder Festgeldkonto sei eine Rendite bringende Form der Geldanlage. Kurzfristig macht sich dieser Wertverlust normalerweise nur mäßig bemerkbar. Die Inflationsrate liegt im Durchschnitt bei knapp unter 2 %, weshalb die Entwicklung im Jahr 2021 tatsächlich einen Extremfall darstellt. Langfristig jedoch führt der Teufelskreis aus Null- bzw. Negativzinsen und Inflation zwangsläufig zu einem signifikanten – ab einem gewissen Zeitpunkt irreparablen – Kaufkraftverlust. So werden bei einer Inflationsrate von 1,5 %, aus 100.000 € auf dem nicht-verzinsten Sparbuch nach 10 Jahren 86.000 €, nach 25 Jahren bleiben real sogar nur 68.000 € übrig. Um einmal zu verdeutlichen, was dies im Alltag bedeutet: 1991 kostete eine Tageszeitung im Schnitt noch umgerechnet 1,03 €, im Jahr 2021 lag der Preis für diese schon bei 3 €.      

Doch heißt dies, dass man diese Entwicklung alternativlos hinnehmen muss? Ganz eindeutig: Nein.

Eine Alternative zum klassischen Sparbuch können ETF-Investments darstellen. Vernünftig ausgewählt und verwaltet, stellen diese ein mindestens ebenso sicheres, aber um ein vielfaches renditeträchtiges Mittel der Geldanlage dar. Als Möglichkeit zur Altersvorsorge und zum gezielten Vermögensaufbau sind ETFs mittlerweile vielen ein Begriff. Vor allem die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele – insbesondere junge – Menschen über Neobroker in entsprechende Sparpläne investieren.

Diese müssen jedoch von Investments, die als Alternative zum klassischen Sparbuch dienen sollen, unterschieden werden. Hierfür ist es wichtig, sich die verschiedenen Zielsetzungen vor Augen zu führen.

Klassische Investments in ETFs sind auf Jahrzehnte angelegt und dienen vornehmlich der Altersvorsorge. Anlegerinnen und Anleger können hier sehr entspannt Marktschwankungen aussitzen und bei ihrer Strategie komplett auf renditeorientierte Aktien-ETFs setzen, in welche immer mehr Menschen, etwa mit den weitverbreiteten MSCI-Indizes, über Neobroker auch investieren. Diese Strategie ist jedoch nur aufgrund des auf Jahrzehnte angelegten Anlagehorizontes zu empfehlen.

Beim Ersatz für ein Sparbuch muss die ETF-Strategie genauer austariert werden, um die Volatilität des Portfolios auf einem niedrigen Niveau zu halten. Dies ist ein besonders zentraler und nicht zu vernachlässigender Aspekt, denn auf einem Sparbuch wird vor allem Geld angelegt, welches kurzfristig verfügbar sein muss, sei es für die Reparatur der Waschmaschine oder den nächsten Urlaub. Für solche Situationen ist es entscheidend, dass das Vermögen sofort und zumindest annähernd in der ursprünglichen Höhe zur Verfügung steht. Deshalb sollte ein entsprechend ausgerichtetes Portfolio primär aus Anleihe-ETFs bestehen und lediglich in geringen Rahmen durch Aktien-ETFs ergänzt werden. Die Assetallokation muss geeignet sein, durch eine Rendite zwischen zwei bis drei Prozent die durchschnittliche Inflationsrate auszugleichen. Es steht also der Vermögenserhalt und nicht – wie meist üblich – der Vermögensaufbau im Mittelpunkt.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man sich ein solches “ETF-Sparkonto” am besten zusammenstellt.

Zum einen gibt es auch hier wie bei der Altersvorsorge selbstverständlich die “Do-it-yourself”-Variante, bei welcher sich Anlegerinnen und Anleger über einen (Neo-)Broker selbst die entsprechenden Sparpläne heraussuchen und zu einem Portfolio zusammenstellen. Für am Kapitalmarkt erfahrene Personen, welche darüber hinaus über die nötige Zeit verfügen, ein entsprechendes Depot zu verwalten, mag dies durchaus eine gute Option sein. Vielbeschäftigte Menschen sollten jedoch aufpassen, dass das Thema nicht über Monate oder sogar Jahre auf der eigenen ToDo Liste in Vergessenheit gerät. Häufig bleibt es leider beim guten Vorsatz, ist der Aufwand zur richtigen Zusammensetzung des passenden ETFs Portfolios doch nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man noch nicht viel Erfahrung darin besitzt.

Als digitaler Vermögensverwalter bietet Ginmon seit Kurzem ein auf diesen Fall spezialisiertes Konto an. Dies hat für Anlegerinnen und Anleger den Vorteil, dass diese ihr ETF-Sparkonto tatsächlich auch ähnlich wie ein gewöhnliches Sparbuch einer Bank oder Sparkasse nutzen können. Sowohl die ETF-Auswahl als auch die Verwaltung des Depots übernimmt der Vermögensverwalter. Insbesondere durch ein regelmäßiges Rebalancing und der Einbeziehungen von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem Zinsänderungsrisiko der im Portfolio gelisteten ETFs ist sichergestellt, dass die Zielrendite über dem Inflationsniveau liegt und sich gleichzeitig aber auch mögliche kurzzeitigen Wertschwankungen in einem vertretbaren Rahmen bewegen.

Soll dies nun bedeuten, dass man sein altes Sparbuch oder das Tagesgeldkonto am besten sofort kündigen sollte? Nein, natürlich nicht. Es ist immer ratsam, für Notfälle sehr schnell Zugriff auf Liquiditätsreserven zu haben. Allerdings muss der Zweck des Banksparbuches neu gedacht werden. Es eignet sich nicht mehr als Schatzkammer zum Zurücklegen von überschüssigem Vermögen, sondern sollte eher als Notgroschen betrachtet werden. Auch sollte zwischen Beträgen unterschieden werden, die unterhalb oder oberhalb einer möglichen Freigrenze der Bank bezüglich Negativzinsen liegen. Sobald Negativzinsen anfallen ist der Mehrwert eines ETF Portfolios natürlich nochmals höher.
 

Autor:

Bevor Lars Reiner 2014 Ginmon gründete, war der studierte Finanzexperte als Management-Berater für die Deutsche Bank unter anderem im Bereich Asset & Wealth Management tätig. Er baute mit 26 Jahren sein eigenes Unternehmen auf. Der Fokus: Evidenzbasierte Geldanlagen ohne Interessenkonflikte. So möchte er allen Ginmon-Kunden zu Freiheit und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter verhelfen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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