Freitag, April 26, 2024
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ESG-Investments auf dem Vormarsch

Chancen für Gründer mit nachhaltigen, innovativen Konzepten

Am 22. August 2020 war Earth Overshoot Day – auf Deutsch, Erdüberlastungstag. Eine Kampagne der Organisation Global Footprint Network. Dabei wird der globale ökologische Fußabdruck, also die Nachfrage an Ressourcen innerhalb eines Jahres in das Verhältnis der gesamten globalen Kapazität gesetzt. Seit dem 22. August nehmen wir der zukünftigen Generation also Ressourcen weg. 

Das klingt unfair, oder? 

Die gute Nachricht ist: Dieses Jahr, 2020, war der Earth Overshoot Day 3 Wochen später als letztes Jahr, 2019. Die schlechte Nachricht dabei: durch die Pandemie hatten wir starke Einschränkungen, die nicht für das normal Leben denkbar sind. Hier kommt Green Tech ins Spiel. Green Tech ist schon sehr lange auf dem Vormarsch. Energieeffiziente Systeme hatten bei steigenden Energiepreisen wirtschaftliche Vorteile. Mit Green Tech hat sich das ESG Investment gebildet. ESG steht für „Environmentel, Social and Governance“, also Umwelt, Gesellschaft und Politik. Es fasst die Bereiche zusammen, in denen wir handeln müssen, um die Natur zu schützen und trotzdem wachsen zu können. Bei Unleash Future beraten wir Investoren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. 2015 stieg der Anteil an ESG Investoren stetig an. Ende 2019 lag dieser Aspekt bei 35% unserer Investoren im Fokus. 

Der Klimawandel wird spürbar, und die Pandemie macht uns deutlich, wie sehr das Handeln eines jeden einzelnen von uns dazu beiträgt. Glücklicherweise entwickelt sich Green Tech zu Green Innovation weiter. Green Innovation, also grüne Innovation, ermöglicht es uns die Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Zukunft zu zerstören. 

Mit neuen Formaten wie dem Greentech Festival 2019 in Berlin ist die Start-up Szene bereits in Aufbruchstimmung. Marco Voigt, Sven Krüger und Nico Rosberg gebührt großer Dank. Denn Start-ups wie Unleash Future Boats GmbH wollen Probleme lösen. Und aus Sicht der Gesellschaft, unserer Kunden, wir dies auch erwartet. Auch die Politik stellt die Weichen. Die CO2 Steuer ist gekommen, um zu bleiben und zu steigen. 

Wie also sieht die Welt von morgen aus? Die sicherste Art dies zu definieren, ist sie selbst zu erfinden und die Umgebung zu gestalten. 

Interessant ist jetzt die Feststellung, wie sich die Investmentwelt entwickelt hat. Als Start-up sind wir nicht nur auf unsere Erfindungsgabe, Begeisterungsfähigkeit und Weitsicht angewiesen, sondern auch auf Finanzmittel. Und das ist gerade in Europa noch immer ein schwieriges Thema. Auch wir sind ab einer gewissen Rundengröße automatisch international unterwegs. ESG Investment begann als Randerscheinung und wurde als Charity belächelt. Mittlerweile hat es einen festen Stellenwert erreicht, 2019 waren es immerhin 15,1%.

Langfristig ausgelegt und für zukünftige Anforderungen entwickelt, stehen diese Investments deutlich stabiler in der Corona-Krise da als traditionelle Investmentportfolios. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich Unternehmen mit mittelfristen und langfristigen Problemen beschäftigen, die auch nach der Pandemie dringend beantwortet werden müssen. Für die Finanzwelt ist das interessant und lukrativ. Und so ist es weder verwunderlich noch abwegig, wenn ESG Fonds bis 2025 zwischen 41% und 57% des gesamten Fondsvermögens in Europa Marktanteil erreichen sollen. Ich persönlich würde mich freuen, wenn wir über Programme wie den ‚European Green Deal‘ Investitionsanreize schaffen könnten, um diese Steigerung zu beschleunigen.

Was sich bei ESG Investment bewährt hat, ist die Analyse unserer Tätigkeiten, Fähigkeiten und Ergebnisse als Venture.

Als Co-Autor des Club of Rome sah ich die Entwicklung von CO2 Bepreisung lange kommen. Ja, sie war schon überfällig. Ebenso ist zu erwarten, dass sich aus ESG ein SDG Investment entwickelt. Wer sich genauer damit beschäftigt wird feststellen, dass es eine genauere Beschreibung von ESG bedeutet und weitere Kompetenzfelder mit sich bringt. Es ist also an der Zeit für Venture als auch Investoren sich mit dem Thema zu beschäftigen und bisheriges auf den Prüfstand zu stellen, um auch morgen an der Spitze zu bleiben. 

Unser aktuelles Unternehmen haben wir einer SDG Prüfung unterzogen. Dazu haben wir uns mit der UN in Bonn, Wien und New York ausgetauscht. Die UN will ihren bisherigen Fokus überdenken und auch Unternehmen auf den Deutschen, Europäischen und Weltweiten Markt in den Fokus zu stellen. „Lead by Example“ könnte eine Wende auslösen, an denen Start-Ups, VCs und CVCs einen weit größeren Beitrag leisten werden als vielleicht vermutet wird.

Packen wir es an!

Autor: Lars Holger Engelhard

Lars Holger Engelhard ist Ingenieur, Innovator und Unternehmer. Er engagiert sich für „Green Innovation“ und hat Nachhaltigkeit stets im Fokus. 

2015 wurde Lars jüngster Mitautor des internationalen Club of Rome. Leiter von Unleash Future – ein Think Tank von Hoch- und Höchstbegabten, gründete er die Unleash Future Boats GmbH, ein erfolgreiches Unternehmen für autonome emissionsfreie Boote, dass die maritime Industrie verändert.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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