Freitag, April 19, 2024
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Seid bereit die Extrameile zu gehen

erlich textil Wäsche mit Sexappeal aus nachhaltigen Materialien

Stellen Sie sich und das Startup erlich textil kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Sarah und Benjamin von erlich textil. erlich textil ist ein junges Kölner Label für nachhaltig produzierte Heimtextilien und Unterwäsche/Basics, das wir 2016 gegründet haben. erlich Textilien sind unaufgeregt zeitlos gestaltete und ins Detail zu Ende gedachte Wäscheprodukte mit zurückgenommenem Design und natürlichem Sexappeal. Sie sind durch ihre sehr hohe Qualität und ihr Design zeitlos und folgen keinen kurzfristigen Modetrends.

Bei all unseren Produkten achten wir nicht nur auf den Einsatz nachhaltiger Materialien, wie Bio-Baumwolle, Modal oder recycelte Spitze, sondern vor allem auf soziale und faire Produktionsbedingungen. Alle Produkte von erlich textil werden innerhalb Europas, in Produktionsstätten mit regelmäßig geprüften Sozialstandards, gefertigt.

Das besondere an unserem Konzept:

Unsere Produkte werden aus der Näherei direkt über unseren eigenen Onlineshop an den Endkunden verschickt, sodass wir Mittelsmänner, Lizenzgebühren oder zum Beispiel Vertriebsnetz-Kosten ausklammern können. Und diese Ersparnis geben wir an unsere Kunden weiter. Denn Nachhaltigkeit hilft vor allem, wenn sie vielen Menschen zugänglich gemacht wird!

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir stellten uns die Frage, warum Konsumenten sich tagtäglich im Supermarkt die Frage stellen, ob es jetzt bio sein soll oder nicht und warum das bei Unterwäsche, die man so intim am Körper trägt, nicht der Fall ist. Nach eingehender Recherche waren wir auch mit dem Angebot auf dem deutschen Markt nicht wirklich zufrieden. Entweder die Artikel waren so designt, dass wir uns als Zielgruppe nicht angesprochen gefühlt haben, oder sie waren so teuer, dass sie preislich einfach das Budget sprengten. Die Marktlücke war gefunden und wir haben uns daran gemacht, diese zu schließen.

Welche Vision steckt hinter erlich textil?
Was in der Vergangenheit und auch heute noch in der Modeindustrie geschieht, ist erschreckend. Moderiesen bringen mehr Kollektion raus, als das Jahr Monate hat. Es wird Kleidung weggeschmissen, weil sie unmodisch oder nicht besonders hochwertig ist. Am schlimmsten: Es wird Kleidung verbrannt, weil ein absolutes Überangebot besteht.

Dem wollen wir entgegenwirken. Wir entwickeln keine Wegwerfprodukte – im Gegenteil: Was lange hält und nicht aus der Mode kommt – das bleibt.

Nachhaltigkeit verstehen wir auch im Sinne von Langlebigkeit des Designs und der Qualität unserer Produkte. Für unsere Produkte soll weder die Natur leiden, noch die Menschen, die sie für uns fertigen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zu den größten Herausforderungen gehörte sicherlich, sich erst einmal zu trauen und diesen Schritt zu wagen.
Außerdem haben wir es als sehr herausfordernd empfunden, immer den Überblick über alle Geschäftsbereiche zu haben und keine wichtigen Dinge aus den Augen zu verlieren. Das ist natürlich das Schöne, wenn man zu zweit Gründet: Vier Augen sehen deutlich mehr als nur zwei und man kann sich super ergänzen.

Bei der Finanzierung ist es so, dass der untere sechsstellige Bereich durch Gesellschafterdarlehn finanziert ist und dass wir keine externen Investoren mit an Bord haben und bereits nach 14 Monaten profitabel waren.

Wer ist die Zielgruppe von erlich textil?
Unsere Zielgruppe ist tatsächlich sehr heterogen. Man kann aber schon sagen, dass unsere Produkte vor allem Frauen zwischen 25-40 ansprechen, die einen sehr nachhaltigen Lebensstil verfolgen und sich viel mit dem Thema Nachhaltigkeit in ihrem Alltag auseinander setzen.

In einer Umfrage haben wir festgestellt, dass unsere Kunden vor allem bei anderen, nachhaltigen Brands oder Second Hand einkaufen.

Was ist das Besondere an der Mode von erlich textil? Aus welchem Material und wo lassen Sie fertigen?
Das Besondere an erlich textil ist vor allem das schlichte und zugleich sehr moderne Design. Bei unseren Materialien setzen wir auf natürliche oder sehr innovative Materialien, wie zum Beispiel Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, Modal (das aus Buchenholz-Fasern gewonnen wird) oder recycelte Garne, die aus Industrieabfällen hergestellt werden. Ganz neu dabei sind unsere Feinstrümpfe, die aus EVO®-Garnen hergestellt werden. EVO® wird aus dem Öl des Rizinussamen gewonnen. Rizinus wächst schnell, verbraucht wenig Wasser und ist nicht für Lebensmittelzwecke geeignet, was in einer positiven Umweltbilanz resultiert.

Gefertigt werden all unsere Produkte in Europa: Mit Produktionsstätten in Portugal, Rumänien und Deutschland können wir die Lieferwege möglichst kurz halten. All unsere Produzenten sind GOTS zertifiziert.

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv und man merkt, dass es auf dem Markt bisher nur wenige Marken für nachhaltige Wäsche gab. Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Kunden und Zielgruppe sehr kommunikativ und kritisch sind und vieles hinterfragen – z.B. bei den Materialien oder den Produktionsbedingungen. Das schafft einen tollen Dialog und wir lernen immer noch viel dazu.

erlich textil wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben für die nächsten Jahre noch vieles geplant und werden unser Portfolio noch um neue, tolle Produkte erweitern. Und natürlich ist es unser Ziel eine gesunde und nachhaltig am Markt bestehende Firma aufzubauen, die über die nächsten Jahre Arbeitsplätze in Europa schafft und sichert.
Natürlich gehört es auch zu unserer Vision den Wandel in der Modebranche voranzutreiben und mehr Menschen zu einem nachhaltigeren und bewussteren Lebensstil verhelfen – mit Produkten, die nachhaltig, fair und transparent produziert werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Traut euch. Wenn ihr euch diese eine Idee im Kopf habt, solltet ihr euch trauen diese zu realisieren!
2. Redet über eure Ideen. Egal, ob ihr alleine oder mit einem Partner gründet, es ist unheimlich wichtig, sich über die Ideen, den Business Plan, einfach alles, auszutauschen.
3. Seid bereit die Extrameile zu gehen. Ein Unternehmen zu gründen ist wirklich kein Kinderspiel und man muss extrem viel Zeit investieren.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sarah und Benjamin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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