Mittwoch, Mai 8, 2024
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Es braucht eine gewisse Portion Mut, etwas anders zu machen und altbekannte Gewässer zu verlassen

epap verwandelt den guten alten Kassenbon in reale Benefits und verbindet darüber Marken mit ihren Kund*innen

Stellen Sie sich und das Startup epap doch kurz unseren Lesern vor!

Hi – ich bin Fabian Gruß. Gemeinsam mit Sebastian Berger, Jannis Dust und Gerd Trang habe ich im Februar 2020 das Fintech und Research Tech epap gegründet. 

epap verwandelt den guten alten Kassenbon in reale Benefits und verbindet darüber Marken mit ihren Kund*innen. Das Herz von epap ist die gleichnamige App, in der Einkaufende ihre Kassenbons sammeln und ihr Haushaltsbuch führen. Durch echte Einkäufe verifiziert, geben die User Marken in kompensierten Umfragen Feedback oder übermitteln ihre Belege.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

2020 war die Bonpflicht in aller Munde. Wir haben unsere App aber bereits 2019 gelauncht. Mal davon abgesehen, dass gedruckte Kassenbons schlecht für die Umwelt sind, sind sie nämlich auch einfach nicht mehr zeitgemäß. Sebastian und ich haben uns darüber geärgert, dass wir zwar mit dem Smartphone oder der Watch bezahlen, aber immer noch einen endlos langen Papierstreifen ausgehändigt bekommen. 

Die sogenannte Belegausgabepflicht hat uns natürlich in die Karten gespielt. Als wir bei einem Hackathon Jannis und Gerd kennengelernt und den abschließenden Pitch gewonnen haben, stand für uns fest, dass wir epap gründen. 

Welche Vision steckt hinter epap?

Wir sind überzeugt, dass in Belegen so viel mehr steckt, als wir alle bisher wissen. Mit epap wollen wir dieses Potenzial für Endkund*innen, Marken und den Handel erschließen. 

Indem wir Marktforschung über unsere App alltagstauglich und damit auch wieder attraktiv für junge Zielgruppen machen, bereiten wir außerdem den Weg für neuartige Beziehungen zwischen Marken und ihren Kund*innen. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die wichtigste Erfahrung war bisher, dass ein Start-up zu einem sehr großen Teil aus Validierungs-Iterationen besteht und man immer wieder loslassen muss. 

Dabei haben wir – manchmal schmerzlich – gelernt, dass man auch Ideen, an denen man länger gearbeitet hat, ablegen sollte, wenn der Weg nicht erfolgversprechend ist.

Ohne diese Erkenntnis wären wir nicht von der reinen Belegausstellung bei Marktforschung über digitalisierte Belege gelandet – ein Geschäftsmodell und eine Branche, in denen wir großes Potenzial sehen. 

Finanziert haben wir uns zunächst über Eigenkapital und Gründerstipendien des Landes. Darauf folgten eine Pre-Seed und eine Seed Runde  über insgesamt 1,3 Millionen Euro.

Wer ist die Zielgruppe von epap?

Auf B2B-Seite richtet sich unser Angebot an Marken und Produkthersteller aus den Fast Moving Consumer Goods (FMCG) sowie Einzelhändler, die über digitalisierte Belege so genau wie nie zuvor Einkaufende erreichen können. Mit Marktforschungsinstituten arbeiten wir vor allem zur Ausweitung ihrer Panel  zusammen. 

Unsere App als B2C Produkt richtet sich grundsätzlich an alle Menschen, die einkaufen und Belege sowie Finanzen clever organisieren möchten. Als Faustregel liegt unsere B2C-Zielgruppe zwischen 20 und 35 Jahren, ist finanzaffin und digital orientiert.

Wie funktioniert epap? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die User unserer App verwalten ihre Belege aller Geschäfte an einem Ort und haben sie in ihrer Hosentasche immer dabei. Auf Basis der Belege führen sie ihr digitales Haushaltsbuch, erhalten Hintergrundinformationen zu ihrem Einkauf (z.B. Nutriscore) und haben auch die Möglichkeit, an kompensierten Umfragen teilzunehmen oder ihre Belege mit Marken zu teilen. 

Marken wiederum erhalten mit epap über alle Geschäfte hinweg Insights über den stationären Handel, die ihnen auf anderen Wegen nicht zur Verfügung stehen. Ob sie nun punktuelle Analysen in Form von Umfragen oder längerfristige Kampagnen zum kontinuierlichen Monitoring der eigenen Brand durchführen – mit epap erreichen sie genau die richtigen Menschen innerhalb kürzester Zeit und auf eine Art, die auch den Kund*innen Spaß macht. 

epap, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

epap soll möglichst viele Marken mit ihren Kund*innen verbinden und so den Weg für neue Produkte ebnen, die unseren Alltag besser machen. In fünf Jahren gerne auch schon international. 

Außerdem haben wir uns das Ziel gesteckt, bis 2027 bereits fünf Millionen Menschen über ihre Belege in ihrem Alltag zu unterstützen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist Gold wert, mit möglichst vielen Menschen über deine Idee zu sprechen und so viele verschiedene Meinungen wie möglich einzuholen – das machen wir übrigens in Form von User-Interviews immer noch, um unsere App so nah wie möglich an der Zielgruppe zu entwickeln. 

Außerdem: Validieren, validieren, validieren. Es braucht zwar eine gewisse Portion Mut, etwas anders zu machen und altbekannte Gewässer zu verlassen – kann aber wie bei uns ein absoluter Gamechanger sein. 

Als letzten Tipp kann ich euch nur raten: baut euch ein starkes Team aus Menschen auf, die genauso Bock haben wie ihr. Nicht nur, weil ihr nicht alles alleine machen könnt, sondern auch, weil es viel schöner ist, Erfolge gemeinsam zu feiern. 

Bild:  links nach rechts: Jannis Dust (CMO), Fabian Gruß (CEO), Sebastian Berger (CTO), Gerd Trang (CFO). 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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