Freitag, April 26, 2024
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Sich nicht im Hamsterrad des Tagesgeschäftes verlieren!

Echte Mamas: Emotionale Geschichten aus dem echten Leben

Stellen Sie sich und das Startup Echte Mamas doch kurz unseren Lesern vor!
Miriam Wiederer: Echte Mamas ist das neue Zuhause für Mütter im Netz mit rund 1,8 Millionen Visits im Monat. Innerhalb eines Jahres hat sich Echte Mamas zum erfolgreichsten Social Media-Angebot für Mütter in Deutschland entwickelt: Mit rund 478.000 Facebook-Fans und einer wöchentlichen Reichweite von rund 10 Millionen Frauen ist das Portal Spitzenreiter in Eltern-Segment. Wir wollen emotionale Geschichten aus dem echten Leben erzählen und das Mama-Leben abbilden, wie es wirklich ist – irre anstrengend und gleichzeitig so herzerfüllend. Unsere Mission ist es, alle Mamas zu verbinden: Sie sollen sich nicht so allein fühlen, sich gegenseitig helfen und unterstützen.

Wie ist die Idee zu Echte Mamas entstanden?
Sara Urbainczyk: Wir drei Gründerinnen kannten uns aus verschiedenen Stationen in unseren vorherigen Verlags-Jobs. Zufälligerweise haben wir etwa zeitgleich Kinder bekommen und uns dann zu Spielenachmittagen verabredet. Dabei ist die Idee zu Echte Mamas entstanden – wir hatten genau die gleichen Fragen, die uns die Mamas heute stellen. Wir haben auch viele Themen wie Schlafen, Beikost oder Stillen gegoogelt und online nichts gefunden, was uns so richtig angesprochen hat. Viele Antworten waren aus Foren von 2013. Und die Geschichten waren entweder zu edukativ, zu sehr mit erhobenen Zeigefinger oder zu geschönt und gefiltert.

Wir wussten aus unseren vorherigen Jobs, wie man Reichweite aufbaut, und wie man redaktionell Geschichten erzählt. Deshalb dachten wir, machen wir doch einfach selbst, was uns fehlt.

Welche Vision steckt hinter Echte Mamas?
Marion Scheithauer: Wir möchten, dass Echte Mamas die erste Anlaufstelle für Mütter im Netz ist. Dass man jede Information, die man sucht, und jede Antwort, die man braucht, bei uns findet, genauso wie Austausch, Tipps und ungefilterte Erfahrungen von echten Mamas. Wir wollen die Mütter informieren, unterhalten und trösten, wenn sie übermüdet sind und sich fragen, wie einen dieses geliebte kleine Bündel so in den Wahnsinn treiben kann.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Miriam Wiederer: Bis jetzt hatten wir großes Glück: Innerhalb eines Jahres wurden wir zum reichweitenstärksten social Angebot für Mamas in Deutschland. Das Community-Management, also der Austausch mit unseren Mamas, macht sehr viel Spaß, ist aber auch sehr viel Arbeit. Die größten Herausforderungen waren die Umstellung von der Festanstellung zum Start-up – plötzlich ist man sein eigener Chef und Praktikant, nichts kann man delegieren, und keine Vorgesetzten um Rat fragen. Man muss völlig neue Prioritäten setzen. Auch nebenbei unser erstes Buch „100 Echte Mama-Fragen“, in dem wir die häufigsten Fragen aus der Community beantworten, zu schreiben war ein Kraftakt.

Und unsere tägliche Herausforderung ist es, unsere Community/Mamas zu unterhalten und mit neuen Ideen zu überraschen, dabei immer besser zu werden und weiter zu wachsen. Das Tagesgeschäft ist sehr aufwändig, aber wir haben so viele Ideen, die wir noch umsetzen wollen – man muss sich auch mal rausziehen und diese Ideen vorantreiben – das ist nicht einfach. Vor allem, wenn man wie wir komplett eigenfinanziert ist und aus dem eigenen Cashflow wächst.

Wer ist die Zielgruppe von Echte Mamas?
Miriam Wiederer: Alle Mamas sind unsere Zielgruppe, besonders die „Millennial Moms“ – die Mütter im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, die keine Zeit vor dem Internet kennen. Es sind junge, offene Mütter, die sich mitteilen möchten und kein Blatt vor dem Mund nehmen. Wir wollen niemanden ausgrenzen – alle sollen das Gefühl haben, jede Frage ist erlaubt, keine Sorge zu klein, um sich Gedanken darüber zu machen.

Was findet man auf Echte Mamas?
Marion Scheithauer: Echte Erfahrung und ehrliche Tipps von Müttern – und viele tolle, traurige, spannende und wunderschöne Geschichten aus dem Leben unserer Community-Mamas. Viel Austausch in Echtzeit – wir waren schon „live“ dabei, wenn Babys auf die Welt kamen, weil die Mamas noch aus dem Kreissaal Fragen posten.

Wie ist das Feedback?
Marion Scheithauer: Wir bekommen sehr viel Dankbarkeit zurückgespielt von Mamas, die sich durch uns nicht mehr so allein fühlen. Durch Echte Mamas wissen sie, dass viele Mamas die gleichen Probleme haben, auch wenn bei anderen immer alles so einfach erscheint. Aber auch, weil viele Freundinnen im echten Leben gefunden haben, zum Beispiel in unseren geschlossenen Facebook-Gruppen. Wir haben über 60 regionale und thematische Gruppen auf Facebook, in denen sich die Mamas verbinden und austauschen können.
Aber auch auf der Business-Seite ist das Feedback positiv – fast alle unsere Kunden buchen immer wieder Aktionen bei uns.

Echte Mamas, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Sara Urbainczyk: In fünf Jahren wollen wir unser Ziel erreicht haben, dass wir die erste Anlaufstelle im Netz für (werdende) Mütter im deutschsprachigen Raum sind. Wir haben so viele tolle Ideen, mit denen wir die Mamas glücklich machen wollen – zum Beispiel mehr Events organisieren, um noch mehr von unseren Userinnen kennenzulernen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Miriam Wiederer:
Mit anderen Gründern treffen. Die Gründerszene ist doch recht klein in Deutschland, und viele sind bereit, sich zu treffen und offen von ihren Erfahrungen zu erzählen. Es müssen ja nicht alle die gleichen Fehler machen, es hilft enorm, wenn man von anderen Gründern hört, was sie rückblickend anders gemacht hätten. Wir haben viele einfach über Xing und Linkedin angeschrieben und uns mal zum Mittagessen getroffen.
Einfach mal machen. Nicht ewig herumwerkeln und perfektionieren, sondern loslegen. Perfektionieren kann man dann auf dem Weg. Aber wenn man immer wartet, bis alles 100% ist, fängt man nie an.
Sich nicht im Hamsterrad des Tagesgeschäftes verlieren. Oft hat man so viel zu tun, dass man keine Zeit findet, das Geschäft weiterzuentwickeln. Man muss sich zwingen, sich rauszuziehen, auch wenn dann etwas liegenbleibt.

Bild: v.l.n.r Miriam Wiederer, Marion Scheithauer, Sara Urbainczyk

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Miriam Wiederer, Marion Scheithauer und Sara Urbainczyk für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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