Dienstag, März 19, 2024
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Zwinge dich nicht dazu jemand zu werden, der du nicht sein möchtest!

Di.Ri Social Media: Marketing Agentur in Heidelberg mit dem Alpaka

Stellen Sie sich und das Startup Di.Ri Social Media kurz unseren Lesern vor!

Richard Dihen: Di.Ri Social Media ist eine Social Media Marketing Agentur, die im Jahr 2017, hier in Heidelberg gegründet wurde. Unser Fokus liegt neben dem Social Media Marketing auf dem Schaffen von Mehrwerten, mit denen der Kunde wiederum seine (potentiellen) Kunden von seiner Expertise – und damit ultimativ von seinem Angebot – überzeugen kann. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

RD: Bevor ich mein Unternehmen gegründet habe, war ich für ca. 2 Jahre in einem bereits finanzierten Startup unterwegs. In dieser Zeit habe ich so extrem viel gelernt, wie nie zuvor. Auch das Gefühl, jeden Tag motiviert zur Arbeit zu kommen und wirklich etwas „bewegen“ zu wollen, war für mich zu der Zeit völlig neu. Als wir keine Anschlussfinanzierung bekommen haben, war mir schnell klar, dass ich nicht in die Arbeitnehmer Welt, in der die Wege bereits ausgestampft sind, zurückkehren möchte. Nicht aus irgendwelchen „Ego“-Gründen, weil ich keinen Vorgesetzten oder sonst was haben möchte, sondern weil ich dieses Gefühl, dass man sich bei der Arbeit jeden Tag verwirklicht fühlt, unbedingt beibehalten wollte. Außerdem war ich mir sicher, dass ich mit meinem „Steckenpferd“ Social Media Marketing auf eine entsprechende Nachfrage im richtigen Markt treffen würde. Anstatt die Selbstständigkeit auf lange Bank zu schieben, dachte ich mir: „Wieso nicht einfach jetzt probieren?“. 

Alexander Hein: Mir ging es ähnlich. Nach dem Studium Bewerbungen schreiben, fand ich in unserer heutigen digitalen Zeit eine analoge Schikane. Man wartet ewig auf ein Feedback, welches dann doch nicht kommt. Diese Zeit kann man im Internet einfach sinnvoller nutzen und wenn es nur für ein einzigen Blogbeitrag ist. Aber ein erster Schritt ist getan und aus einem Artikel für einen Blog kann mit entsprechender Motivation schnell eine Fülle an nachhaltigem Content heranwachsen. Kurzum ich wollte in meiner Arbeit einen Sinn sehen und habe mich dann ebenfalls für den Weg ins Unternehmertum entschieden.

Welche Vision steckt hinter Di.Ri Social Media?

RD: Di.Ri Social Media soll in Deutschland die erste Anlaufstelle für Unternehmen werden, die den Bereich Social Media Marketing (endlich) ernst nehmen und in ihren Alltag integrieren möchten – in welcher Form auch immer! Egal, ob über Content, den wir produzieren, Workshops, die wir geben oder in einer Zusammenarbeit 1 zu 1. Unser Ansatz ist es immer, zunächst entsprechende Mehrwerte, in Form von Inhalten, an die Menschen weiterzugeben. Ob dieser dann Kunde werden möchte, kann er immer noch selbst entscheiden. Das ist die Zukunft für kleine Agenturen, wie unsere. Und genau mit diesem Ansatz unterscheiden wir uns von denen, die auch auf den Markt drängen, dies aber mit „Guru-artigen“ Facebook Ad Kampagnen oder irgendwelchen Lead Magnets tun. Wie wir uns mit den wirklich „Großen“ messen können, entscheidet sich dann an späterer Stelle.

AH: Wir sehen uns als eine Art Social Media Bergarbeiter. Wir wollen tief schürfen und für unsere Kunden wertvollen Content finden, auf den andere vielleicht nicht gestoßen sind. Dabei sind vor allem gute Stories gemeint, die sich lohnen erzählt zu werden. Mit ein bisschen Schürfen kann man bei jedem Unternehmen oder Projekt auf spannende Geschichten stoßen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

RD: Finanziert habe ich mich selbst, aus angespartem Geld. Ich bin der festen Überzeugung, dass Dienstleister, die gleich zu Beginn ihrer Laufbahn auf Investment pochen, falsch an die Sache herangehen. Denn das Investment soll eigentlich nur dazu dienen, dass man sich Zeit „erkauft“, indem man sich ein regelmäßiges Gehalt ausbezahlen kann. So läuft es aber nicht. Schließlich verbergen sich hinter echten Entscheidungen – bspw. sich selbstständig zu machen – immer echte Risiken, da man von dem „sicheren“ Weg abgeht. Wer beides haben möchte, der will vielleicht den Luxus keinen Chef zu haben, möchte es sich aber nicht antun wirklich etwas zu kreieren, wofür jemand bereit ist Geld zu zahlen.

Die Herausforderungen lagen dabei tatsächlich im mentalen Bereich. Egal wie motiviert man ist, wenn man die ersten Monate nichts verdient, dann wird man schon ein wenig „panisch“. Bin ich auf dem richtigen Weg? Soll ich lieber einen Job wählen und das Ganze nebenbei machen? Wann kommt endlich der Durchbruch? Zu allem Überfluss geht in solchen Phasen meist der Laptop kaputt, die Autoreifen müssen gewechselt werden, usw., usw. Trotzdem an seinem Weg festzuhalten, obwohl das eigene, finanzielle Polster schmilzt und alle Freunde einem andeuten, dass man doch lieber was anderes machen sollte – das war die größte Herausforderung für mich. 

AH: Für mich war die größte Herausforderung ein passendes Team zu finden. Startup Meetings, bei denen man andere Gründer und Gründerinnen kennenlernen kann, sind zahlreich. Aber es muss auf so vielen Ebenen zusammenpassen. Zuerst natürlich die menschliche Seite, wenn es da nicht funkt, sind Probleme vorprogrammiert. Aber auch die Bereitschaft Einsatzwillen und Teamgeist zu zeigen und zu verinnerlichen sind nicht zu vernachlässigen. Zu Beginn sind die Rollen klar verteilt. Aber bei wachsenden Aufgaben gibt es oft Reibungen. Gerade beim Thema Vertrieb scheinen sich viele Startups drum herum zu drücken.

Wer ist die Zielgruppe von Di.Ri Social Media?

RD: Di.Ri Social Media fokussiert sich auf Startups und KMUs, die entweder komplette Teile ihrer Online Marketing Aktivitäten auslagern möchten oder die bei der Umsetzung gerne von Experten begleitet werden. Die zweite Zielgruppe hat dabei meist eine eigene Marketing Abteilung, möchte aber trotzdem neue Impulse in das eigene Unternehmen holen, dafür aber nicht fest jemanden für den Bereich „Social Media“ einstellen. Eine kleine, passgenaue Agentur ist für dieses Dilemma oft die richtige Lösung.

AH: Eine weitere Zielgruppe sind Unternehmen, die Public Relations und Social Media kombinieren möchten. In Deutschland wird vielerorts unter PR vorrangig klassische Pressearbeit verstanden, hauptsächlich im Printbereich. Natürlich spielt dies immer noch eine gewisse Rolle, aber gerade Social Media bietet so viele Möglichkeiten seine eigenen Geschichten an den richtigen Stellen zu platzieren. Für viele ist der Gedanke PR und Business Development miteinander zu verknüpfen recht neu. Diese Wege zu beschreiten, dabei wollen wir unseren Kunden helfen. 

Wie funktioniert Di.Ri Social Media? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

RD: Wir fokussieren uns mit unseren Lösungen auf die Bedürfnisse des Kunden, schauen dabei auch hinter den Gründer selbst, dass Geschäftsmodell und auf die Veränderungen in der Zielgruppe. Heißt: wir haben keine fertigen Kreativkampagnen, die bereit auf Abruf, für den jeweiligen Kunden, sind. Wir haben einen Werkzeugkasten mit Bausteinen, die wir in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden in die richtige Form bringen müssen.

Unser Ansatz ist es nicht eine Online Marketing Strategie zu entwickeln, die auf Papier gut aussieht, in der Realität aber niemals so umgesetzt werden kann. Wir wollen den Weg finden, der zur speziellen Situation des Kunden passt. Vor den Kunden bedeutet das, dass er sich aktiv mit uns und unseren Fragen auseinandersetzen muss. Das klingt für manche nun wie ein Nachteil, da man zum aktiven Mitdenken gezwungen wird. Für den Kunden ist das aber ein Vorteil, da er gewisse Prozesse durchaus in Frage stellt und mit unserer Hilfe zu neuen Erkenntnissen und zu einem neuen Konzept kommt, welches wir dann gemeinsam umsetzen. 

Wie ist das Feedback?

RD: Das Feedback ist bisher sehr gut! Ich denke, dass es ein großer Vorteil ist, dass wir sowohl operativ Dinge umsetzen und uns aber trotzdem stets als strategischer Partner sehen, der interne Dinge objektiv in Frage stellt. So entsteht ein kreatives miteinander, bei dem sich beide Seiten auf das Gegenüber verlassen können. 

AH: Für unsere Kunden sind wir nach deren Aussage eine Art Kitt, der alles zusammenfügt. Viele Unternehmen haben schon bestehende Online- und Social Media Marketing Aktivitäten und freuen sich, gemeinsam mit uns dabei neues Wachstumspotential freizulegen. 

Di.Ri Social Media, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

RD: In 5 Jahren möchten wir unserer Vision ein gutes Stück näher gekommen sein. Bis dahin möchten wir nicht nur den Kundenstamm ausbauen und die Anzahl an Mitarbeitern vergrößern, sondern vor allem unsere Anzahl an Content-Assets. Bücher, eBooks, PDFs, Video-Reihen, Blog Beiträge, Gastbeiträge, Social Media Inhalte – wenn jemand nach echten Mehrwerten bzw. nach echter Hilfe im Bereich Online Marketing sucht, dann soll er an unseren Inhalten – im positivsten Sinne überhaupt – nicht vorbeikommen können – und auch nicht vorbeikommen wollen!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Beschäftige dich zu Beginn deiner Gründung mit den wichtigen Dingen! Anstatt Wochen an einem Logo „rumzudoktoren“, ein Bankkonto einzurichten und Business-Karten zu drucken, sollten du schnellstmöglich einen ersten Kunden in die Tür holen
  2. Zwinge dich nicht dazu jemand zu werden, der du nicht sein möchtest! Wenn du nicht gerne früh aufstehst, die extra Meile nur gehst, wenn dich jemand zwingt und nicht bereit bist Arbeit in Dinge zu stecken, von denen du nicht weißt, ob sie einen ROI bringen, dann lass es lieber gleich sein.
  3. Du musst allein sein können! Wenn du dein Büro an einem Freitagabend um 23:30 Uhr verlässt und dich dabei schlecht fühlst, weil du die letzten 13 Stunden mit keinem deiner Freunde gesprochen hast und am liebsten mit ihnen irgendwo in einer Bar wärst, dann solltest du dir das mit der Selbstständigkeit gut überlegen, denn: solche Abend wird es unendlich oft geben 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Richard Dihen und Alexander Hein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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