Dienstag, März 19, 2024
StartWorkbaseCase X: Was tun bei einem Corona-Fall?

Case X: Was tun bei einem Corona-Fall?

Egal, wie viele Maßnahmen ergriffen werden, um Infektionen mit dem Coronavirus zu vermeiden, es kann immer zum Ernstfall kommen, also dem Ausbruch des Virus im eigenen Unternehmen. Für diesen Fall sollte sich jede Firma wappnen.

Sobald ein Fall bekannt wird, sollten die folgenden Schritte ergriffen werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern:

  1. Kontaktpersonen unmittelbar identifizieren und informieren
  2. Potentiell infizierte Personen sollten sich umgehend testen lassen
  3. Räume und Flächen gründlich desinfizieren  
  4. Arbeitsplanung anpassen, beispielsweise Schichtpläne, um den “Ausfall” von Mitarbeitern zu kompensieren 

Start-ups können dabei helfen, diese Schritte umzusetzen.

Für jede dieser Maßnahmen konnten durch die Website StartupsAgainstCorona bereits relevante Lösungen identifiziert werden. In dem Artikel zum Thema Social Distancing habe ich bereits Lösungen vorgestellt, um nicht nur den in der Pandemie empfohlenen Abstand einzuhalten, sondern auch Kontakte zu speichern. Dazu zählen die Sensoren von Kinexon, der App von Workerbase und Proxxi’s smarte Armbänder. IDEE bietet bereits seit Wochen eine Tracing App an, die hinsichtlich der Funktionalitäten ähnlich der inzwischen veröffentlichten App der Bundesregierung ist. Unternehmen können die App von IDEE auf den Handys ihrer Mitarbeiter installieren, um Kontakte nachvollziehen zu können. Über die App können potentiell infizierte Personen auch direkt informiert werden. Über die Kommunikations-App von Staffbase hingegen können über einen sicheren Chat und den mobilen Zugriff auf Schichtpläne, wichtige Dokumente und Notfallkontakte, wichtige Informationen in Echtzeit mit den Mitarbeitern geteilt werden – und vereinfachen somit die Mitarbeiter-Kommunikation. 

Auch die Start-ups Flip, Smarpund Beekeeper bieten Kommunikations- und Koordinierungsplattformen für Mitarbeiter, um im Falle eines Ausbruchs schnell und wirksam zu kommunizieren. Fallen Mitarbeiter durch das Virus wochenlang aus, ist die Flexibilität der Unternehmen gefragt: Kapazitäten müssen schnell umgeplant werden, damit die Arbeit reibungslos weiterlaufen kann. Auch hier haben Start-ups Lösungen parat: Shyftplan hat eine digitale Plattform entwickelt, um die Schichtplanung zu optimieren. Nicht nur zu Coronazeiten kann mit dem Tool die Schichtplanung effizienter, transparenter und teilautomatisiert abgewickelt werden.Wichtig ist auch: Kranke Mitarbeiter gehören nach Hause! Was eigentlich schon vor der Pandemie eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist durch den Ausbruch der Pandemie noch einmal dringlicher geworden. Besteht Verdacht auf eine Corona-Infektion, sollten sich die Betroffenen nach Absprache mit einem Arzt in Quarantäne begeben. Zusätzlich können digitale Lösungen zum Health Monitoring helfen, wie von 19 Labs, ein spezielles Monitoring-Set für Atemwegsinfektionen.

Wird ein Infektionsfall festgestellt, muss die Ansteckungsgefahr für alle anderen Mitarbeiter durch spezielle Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen minimiert werden.

Praktisch sind hier insbesondere Lösungen, mit denen im Falle eines Ausbruchs große Flächen desinfiziert werden können: Blue Ocean Robotics hat einen selbstfahrenden UVD-Roboter entwickelt, der als Teil des regulären Reinigungszyklus eingesetzt werden kann. Der Roboter nutzt hochentwickelte Algorithmen und Sensoren, um alle Oberflächen mit der richtigen Menge an ultraviolettem Licht zu bestrahlen. Das beseitigt Viren und Bakterien und hilft dadurch, dass deren DNA-Struktur aufgebrochen wird, die Ausbreitung von Viren oder Bakterien zu reduzieren. 

Zudem sollte eine Ansteckung durch die Luft verhindert werden. Neben gründlichem Lüften kann der Einsatz von Luftfiltern sinnvoll sein, beispielsweise mithilfe von Aura Air. Aura Air überwacht die Luftqualität und löst Alarm aus, wenn Maßnahmen erforderlich sind. Das 37 Zentimeter kleine Gerät verwendet einen Vorfilter, um große Partikel, wie Staub aus der Luft zu entfernen, einen UV-geführten Filter für Bakterien und Viren, einen RAY-Filter für winzige Partikel, zum Beispiel Keime, und einen Sterilisator, um den Reinigungsprozess abzuschließen. 

Mit der Pandemie gehen neue Herausforderungen einher, Ressourcen effektiver zu planen.

So hat Timify eine Software zur Online-Planung und Verwaltung von Ressourcen entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, Mitarbeiter, Räume, Werkzeuge oder ähnliches besser zu verwalten. Über ein integrierbares Buchungs-Widget lassen sich alle diese Ressourcen online buchen. Der Buchungsprozess ist vollständig automatisiert und Termine können mit wenigen Klicks geplant werden. 

Nicht zuletzt ist es bei einem Ausbruch wichtig, den Mitarbeitern ein gutes und sicheres Gefühl zu vermitteln, damit bei der Arbeit nicht zusätzlich Angst und Stress entstehen. Wie dies erreicht werden kann, hängt stark vom jeweiligen Unternehmen ab. Eine Möglichkeit hat sich das Start-up Kenkou überlegt:  und die mobile App „Stress Guide“ für das digitale betriebliche Gesundheitsmanagement entwickelt. Über die Smartphone-Kamera wird der Stresspegel gemessen, indem die individuelle Atem- und Pulsfrequenz analysiert wird. Die Plattform empfiehlt dem Nutzer dann gezielte Kurse und Übungen, die sich am individuellen Stressniveau orientieren. Die virtuellen Kurse umfassen Achtsamkeitsmeditationen, Atemübungen sowie Lektionen zu Führung, Stress und Gesundheit. 

Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen von Start-ups zeigt deutlich: Die Herausforderungen, die durch Corona auf die Menschen zukommen, sind vielfältig – ebenso vielfältig sind jedoch die Lösungen von Start-ups, um den Problemen Herr zu werden.

Über die Autorin

Ana Carolina Alex ist Co-Founder und Managing Director von 27pilots. Sie verantwortet den Bereich Operations und sorgt für optimale Zusammenarbeit zwischen Konzernen und Start-ups durch die von 27pilots betriebenen Venture-Client-Units.

Dadurch kennt sie das immense Potenzial solcher Partnerschaften – und die Frustration, die durch den Einsatz klassischer Corporate-Venturing-Tools entsteht. Als Venture-Client-Botschafterin spricht sie darüber, wie Unternehmen strategisch von Start-ups profitieren können.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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