Samstag, April 20, 2024
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Lass dich nicht unterkriegen

Sabrina Döbler Gründerin von BrunchBag, funktionale Kühltasche, die aussieht wie eine stylische Handtasche, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup BrunchBag doch kurz vor!

Mein Name ist Sabrina, ich bin halb Spanierin und halb Deutsche, wohne seit 12 Jahren wieder in Deutschland und habe nach meiner ersten Elternzeit die BrunchBag designed – eine funktionale Kühltasche, die aussieht wie eine stylische Handtasche. Ich habe sie extra dafür designed um das gesunde Mittagessen, Snacks und to-go Behälter stilvoll und sicher zu transportieren. Mittlerweile ist aus BrunchBag – Roads and Skies geworden. Eine Plattform für funktionale Travel-Produkte. 

Wie ist die Idee zu BrunchBag entstanden?

Als ich nach meiner Elternzeit zurück in den Corporate Marketing Job gegangen bin, wurde mir schnell klar: Ich habe keine Zeit mehr für lange Mittagspausen mit den Kollegen. Der einzige Weg, um mich weiterhin gesund zu ernähren, war Mealprepping. Leider hatte ich keine geeignete Tasche, um mein Mittagessen zu transportieren. In meiner Handtasche, zusammen mit Laptop und Co., war es zu riskant. Der Jutebeutel passte nicht zum Outfit, deshalb musste eine Alternative her. Da ich nichts gefunden habe, was mir gefällt, habe ich selbst angefangen zu recherchieren. Meine erste Google Suche war: “Wie designe ich eine Handtasche” 

Welche Vision steckt hinter BrunchBag?

BrunchBag war nur die erste Idee die ich umgesetzt habe. Das Ziel ist, neben der BrunchBag noch weitere funktionale und elegante Produkte für unterwegs zu gestalten. Mittlerweile ist die BrunchBag nur ein Produkt, das es auf meiner Website – www.roadsandskies.com zu kaufen gibt. 

Wer ist die Zielgruppe von BrunchBag?

Meine Zielgruppe sind modebewusste Frauen, die sich gerne für sich selbst schick machen. Sie wissen auch, wie wichtig Sport und gesunde Ernährung für das eigene Wohlbefinden sind und sie wollen dafür auch gerne investieren.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Als ich mein erstes Sample in der Hand hatte, wusste ich, dass ich ein Produkt geschaffen hatte, das es so in Deutschland (sogar Europa) noch nicht gibt. Zu Beginn meiner Gründung, hätte ich mich nicht getraut, aber als Gründer muss man heutzutage auch Content Creator werden. Social Media ist ein sehr wichtiger Teil der Vermarktung und mit der Zeit wurde ich immer selbstbewusster vor der Kamera. So kammen auch immer wieder Nachrichten, dass ich unbedingt zur Höhle der Löwen muss und letztendlich habe ich mich fast 2 Jahre nach der Gründung getraut. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich bei der Sendung dabei bin, war ich in Spanien. Seit mehreren Jahren überwintern wir auf Teneriffa und der Zeitpunkt war ehrlich gesagt nicht optimal, aber wenn die Höhle der Löwen anruft, muss man springen. Ich habe so gut es geht versucht mich von dort aus vorzubereiten. Vor allem logistisch war es nicht einfach, aber es hat geklappt. Ich habe jeden Tag meinen Pitch geübt und meiner Familie vorgetragen. So lange, dass sogar mein 5 jähriger Sohn ihn auswendig konnte. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Ich fühle mich natürlich geehrt, dass ich ausgewählt wurde, aber die Angst ist dennoch da. Letztendlich ist es eine Gründershow im TV. An dem Tag der Aufzeichnung war ich super aufgeregt, ich musste sehr früh aufstehen und hoffe nur, dass ich nichts falsches gesagt habe. Fragen wie: Wie wird es geschnitten? Wie wird meine Geschichte erzählt? Was ist, wenn die mich genauso auseinandernehmen wie z.B. das befreundete Startup aus Berlin: Laori – die den alkoholfreien Gin machen. Werde ich auf die Zuschauerinnen und Zuschauer sympathisch wirken?

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf BrunchBag aufmerksam werden?

Mein Startup wird nie an erster Stelle sein. Meine Familie wird immer die Nummer Eins sein. Als Gründer sollte man sich früh mit der Frage auseinandersetzen, was für eine Art von Unternehmen man gründen will. Will man sein Leben rundum das Unternehmen gestalten, die Verantwortung für Mitarbeiter, Miete für Büroflächen und sich auf Wachstum (mit einem potenziellen Exit) konzentrieren oder soll das Unternehmen nur ein sogenanntes Lifestyle Business sein.

Ich habe mich für das 2. entschieden. Mein Fokus liegt bei meiner Familie und das Reisen (bzw. so viel Zeit wie möglich in Spanien zu verbringen), deshalb ist das Set-Up komplett Remote. Die Ware liegt bei einem Fulfillment Dienstleister in Deutschland und anstatt mit Mitarbeitern, arbeite ich nur bei Bedarf mit Freelancern zusammen. Zudem bin ich eine Scanner Persönlichkeit. Ich arbeite gerne an vielen verschiedenen Projekten, deshalb ist und wird BrunchBag (bzw. Roads & Skies) nur eins von mehreren Einkommensquellen für mich sein. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Judith Williams – Mit ihr und Ihren Style habe ich mich am meisten identifiziert.

BrunchBag, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Gute Frage: Aktuell haben wir unser gesamtes Leben in Deutschland aufgegeben und haben uns den Lebenstraum einer Weltreise erfüllt. Ich sitze gerade in Puerto Escondido, Mexico und schaue aufs Meer, während mein Mann und die Kinder unten am Pool spielen. Nach 2 Monaten unterwegs ist uns schon klar geworden, dass wir uns ein Leben in Deutschland (oder besser gesagt weit weg vom Meer) nicht mehr vorstellen können. Wir wissen zwar noch nicht, wo uns das Leben hinführt, aber unser nächstes Zuhause muss wenige Minuten vom Strand entfernt sein. Wahrscheinlich wird es meine Heimat Teneriffa sein. Die Verbindung zu Deutschland (und UK – wo ich aktuell am meisten BrunchBags verkaufe) ist optimal und wir haben das ganze Jahr nur Frühling und Sommer.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Genieße die Zeit der Produktentwicklung – sobald du gründest und das Produkt auf den Markt kommt, ist der ‘Spass’ vorbei. Danach dreht sich alles nur noch um die Optimierung der Website, Insights, Website Visits, Conversions, Vermarktung, Verkaufen, Marketing und natürlich Finanzen und Steuern.

Lass dich nicht unterkriegen – Das Schwierigste am Anfang war es, mich gegenüber anderen zu öffnen, mein Imposter-Syndrom zu überwinden und mit wachsender Reichweite, sich verletzlich zu zeigen und angreifbar zu machen. Kritik und Neid ist ein großer Teil davon. 

Deine besten Freunde werden es nicht mal schaffen, deine Posts zu liken, aber plötzlich hast du völlig fremde Menschen, die dich bedingungslos unterstützen. Viele Bekanntschaften (vor allem in der Berliner Gründerszene) sind nur oberflächlich und hängen nur davon ab, was du bieten kannst. Lass dich davon nicht unterkriegen. It’s part of the game. Bleibe dir treu und vergesse die Person abseits deines Personal Brands nicht.

Bild: Sabrina Döbler präsentiert mit „BrunchBag“ eine Kühltasche, die aussieht wie eine stylische Handtasche. Sie erhofft sich ein Investment von 30.000 Euro für 30 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.  Foto: RTL / Frank W. Hempel

BrunchBag ist am 10. Oktober 2022 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Sabrina Döbler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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