Samstag, April 27, 2024
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Beharrlichkeit bei der Entwicklung des Produktes!

Harald Gerhard stellt den Blinkerhandschuh ein Fahrradhandschuh mit Leuchtdioden zur Richtungsanzeige in der Höhle der Löwen vor

Stellen Sie sich und den Blinkerhandschuh doch kurz vor!
Mein Name ist Harald Gerhard, 69 Jahre und wohne in Bensheim an der sonnigen Bergstraße. Nach Abitur und Bundeswehrzeit habe ich in Darmstadt Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Anschließend habe ich als Geschäftsführer in mehreren Elektronikunternehmen gearbeitet. Seit 2006 bin ich als Unternehmensberater tätig und erlaube mir eigene Produkte zu entwickeln und serienreif auf den Markt zu bringen.

Wie ist die Idee zum Blinkerhandschuh entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Eines Abends wollte ich nach dem Sport Nachhause. Ich wollte links abbiegen, der Autofahrer ebenso. Da es schon sehr dunkel war, konnte der Autofahrer mich nicht früh genug erkennen. Mitten auf der Kreuzung kam es fast zum Unfall. Wir mussten beide scharf bremsen und konnten uns direkt in die Augen schauen. Keiner war schuld, denn es war einfach zu dunkel. Das war der Moment wo mir bewusst wurde, wie gefährlich das Radfahren in der Dunkelheit ist. Ich habe mir dann den Kopf zerbrochen und wusste, dass man mehr im Bereich Sicherheit machen muss. Dann kam ich auf die Idee vom Blinkerhandschuh.

Mein Sohn und ich sind beide im Elektronikbereich tätig. Wir suchten nach neuer Technik im Bereich Sicherheit für Fahrradräder, aber konnten nichts Innovatives finden. Wir kamen auf die Idee vom Blinkerhandschuh und setzten diese auch um. Bei der Suche nach einer Verarbeitungsfabrik haben wir unseren jetzigen Partner kennengelernt. Wir wurden ein Team und arbeiteten zusammen an der Markteinführung. Für uns gehört vertrauen zu jedem Geschäft dazu, deswegen sind wir auch alle befreundet.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Insgesamt motivieren uns drei 3 Ebenen enorm. Die erste Motivation kam natürlich auf den Messen, auf denen wir unser Produkt gezeigt haben. Die Menschen waren begeistert und fanden es phänomenal. Als dann einige Fachgremien begeistert waren, wussten wir, dass unser Produkt wirklich gut ankommt. Als dann auch noch das Frauenhofer Institut aus Berlin gesagt hat, dass es eine tolle Leistung ist und alles super funktioniert, waren wir einfach glücklich. Elektronik und Textil in der Anwendung ist ein spannendes Thema, diese Einzigartigkeit motiviert uns noch mehr.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Den Anlauf haben wir erst einmal selbst finanziert, durch Eigenkapital. Dann haben wir unser Produkt Business Angels vorgestellt, aber die Verträge waren einfach nichts für uns. Auf einer Messe in Frankfurt haben wir einen Vertreter des Landes Hessen getroffen und sind ins Gespräch gekommen, kurze Zeit später haben wir dann ein Darlehen des Landes Hessen bekommen.

Wer ist die Zielgruppe von Blinkerhandschuh?
Unsere Zielgruppe ist insbesondere der Fahrradfahrer, der morgens und abends bei Dämmerung oder Dunkelheit unterwegs ist. Uns ist die Sicherheit für Fahrradfahrer sehr wichtig. Alle Menschen, die viel Wert auf Sicherheit legen, sind bei uns genau richtig.

Wie funktioniert der Blinkerhandschuh?
Der Blinkerhandschuh ist ein Fahrradhandschuh mit Leuchtdioden zur Richtungsanzeige. Das Besondere daran ist die Verbindung von Elektronik und Textil im Outdoor-Bereich. Wir haben Sommer-, Winter- und Übergangshandschuhe. Das tolle am Blinkhandschuh ist, dass er den abbiegenden Radfahrer sichtbar macht. An der Vorder- als auch an der Rückseite ist die Blinkeinrichtung angebracht und wird durch Knopfdruck ausgelöst. Hinzu kommt, dass die Blinkeinrichtung stoßfest und wasserabweisend ist. Als Radfahrer ist man somit mit mehr Sicherheit unterwegs.

Welche Vorteile bietet der Blinkerhandschuh?
Der größte Vorteil ist die Aufmerksamkeit die man gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern erlangt, aber nicht minder ist dann das mehr an Sicherheit, dass man durch die Aufmerksamkeit erreicht, zu bewerten.

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist durchweg positiv. Wenn unsere Kunden den Blinkerhandschuh eingesetzt haben merken sie schnell die Wirkung und möchten ihn nicht mehr missen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Wir haben die letzten Staffeln immer mal wieder geschaut und waren von dem Konzept begeistert. Trotz der großen Mühen haben wir in geraumer Zeit nicht den Bekanntheitsgrad erreicht, den wir gerne gehabt hätten. Da wir durchweg nur positives Feedback bekommen haben, dachten wir uns: „Jetzt oder nie!“. Natürlich hatten wir ein wenig Angst davor was die Löwen sagen, aber wir waren so überzeugt, dass wir den Schritt gegangen sind.

Wie haben Sie sich auf die Höhle der Löwen vorbereitet?
Als wir uns dazu entschieden haben, bei „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen und unsere Bewerbung abgeschickt haben, haben wir gehofft, dass wir eine Einladung bekommen. Dann wurden wir wirklich zu einem Vorcasting eingeladen. Als kurze Zeit später die Bestätigung kam, dass wir unser Produkt den Löwen vorstellen dürfen, haben wir uns riesig gefreut. Wir haben dann angefangen unseren Pitch vorzubereiten. Diesen mussten wir dann über Skype Sony Pictures vortragen. Da dieser viel zu lang war, mussten wir kürzen, kürzen und kürzen. Es war eine ganz intensive Vorbereitung. Wir sind alle möglichen Fragen und Antworten durchgegangen, die uns eingefallen sind. Eine ganz große Hilfe dabei waren uns die Redakteure von Sony Pictures, die haben uns viel geholfen, unterstützt und uns gesagt wo der Schuh noch drückt.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen das es in die Show „Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von der Show?
Für uns ist das enorm motivierend, da wir uns ein Unternehmen aufbauen möchten und langfristig orientiert sind. Wir erreichen durch die Show einen enormen Bekanntheitsgrad, der uns auch bei der zukünftigen Entwicklung stark unterstützen wird.

Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch die Show viele Interessenten und auch Medien auf den Blinkerhandschuh aufmerksam werden?
Der Bekanntheitsgrad den man durch die Show bekommt ist auf normalem Wege nur in vielen Jahren zu erreichen. Einen größeren Schub kann man nicht bekommen.
Außerdem hatten wir von Anfang an den Wunsch einen Partner zu finden. Einen Partner, der den Konsummarkt besser beherrscht und wir gemeinsam große Schritte nach vorne gehen könnten. Durch „Die Höhle die Löwen“ bekommen die Produkte eine enorme Aufmerksamkeit, aber unser Ziel war es, mit einem Deal zurück nach Hause zu gehen.

Ziel der Show „ Die Höhle der Löwen “ ist es, das die Löwen investieren und der Deal zustande kommt. Welchen der Löwen haben Sie als Investor im Fokus?
Wirklich im Fokus hatten wir keinen. Wichtig ist es vorerst einmal positiv von den Investoren bewertet zu werden. Eigentlich können dann nur die Investoren selbst das Potential des vorgestellten Produktes für sich erkennen und den möglichen Erfolg abschätzen, denn nur sie kennen den Markt genau.

Blinkerhandschuh, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Für die nächsten 5 Jahre planen wir eine Menge und freuen uns darauf es umsetzen zu können. Bis dahin möchten wir 3 bis 4 Produkte auf dem Markt haben, bekannter sein und Akzeptanz erzielt haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Beharrlichkeit bei der Entwicklung des Produktes und offene Ohren für die Kritik der möglichen Kunden. Vorleistungen erbringen, die dem Investor klar signalisieren, dass ein Ziel vor Augen steht und dieses Ziel permanent verfolgt wird. Auch wenn Denk- oder Finanzpausen eingelegt werden müssen, im Anschluss mit noch mehr Power weitermachen.

Bild: Harald Gerhard aus Bensberg präsentiert den Blinkerhandschuh. Er erhofft sich ein Investment von 80.000 Euro für 20 Prozent seines Unternehmens. Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Blinkerhandschuh am 07.November in #DHDL

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Harald Gerhard für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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