Freitag, März 29, 2024
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Vergesst nicht, euch um den Umsatz zu kümmern

Die Gründer von BEAT3°, Klimawandel App für Kinder und Jugendliche, waren in der PULS 4 Gründershow 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup BEAT3° doch kurz vor

BEAT3° ist die erste Klimawandel App speziell für Kinder und Jugendliche. Wir setzen auf Gamification in Form von Rätseln, Challenges und Ideenwettbewerben in unterschiedlichen Bereichen wie Ernährung, Mobilität, Energie, Fashion aber auch politisches Engagement. Zuletzt hatten wir zum Beispiel eine Challenge, da ging es darum, Klimawandel Fake News zu entlarven. Schafft man eine Challenge, sammelt man Punkte, erklimmt die Rangliste und kann auch Preise gewinnen. 

Wie ist die Idee zu BEAT3° entstanden?

Angespornt durch Fridays for Future wollten wir 2018/2019 selbst mehr tun. Aber obwohl wir wussten, dass es wirklich wichtig ist, fehlte dabei der Spaß. Weshalb wir irgendwann begannen, uns gegenseitig herauszufordern: „Alex, du verzichtest eine Woche auf Fleisch.“ „Okay, Mathias. Aber dann steigst du für ne Woche nicht ins Auto.“ Wer verliert, zahlt eine Kiste Bier. Und plötzlich war da Fun drin. Besonders, als wir „zum Beweis“ uns gegenseitig Fotos und Videos schickten und unsere eigene kleine Rangliste machten. Und dann dachten wir uns: „Vielleicht gewinnt man über so ein Format auch andere, aktiv(er) zu werden.“ Das probierten wir zuerst mit Erwachsenen .

Als aber immer öfters die Frage kam, ob es das auch für Kinder und Jugendliche gäbe, haben wir umgedacht und Recherchen angestellt und Interviews durchgeführt. Das Ergebnis: Es gibt nur wenige Kinder und Jugendliche, die nicht an den Klimawandel glauben und etwas dagegen tun möchten. Aber es gibt überraschenderweise auch nur vergleichsweise wenige, die von sich behaupten zu wissen, was sie allen tun können.  

Welche Vision steckt hinter BEAT3°?

Wir wollen auf eine Welt hinwirken, in der Klima-, Umwelt- und Artenschutz das Natürlichste auf der Welt sind. Weil die Erwachsenen von morgen schon heute damit groß werden. Denn die jetzigen Kinder und Jugendlichen sind die künftigen Politiker*, Entscheidungsträger*, Gründer*, Wähler* und Konsument*innen. Und diese sollen die Gesundheit der Erde aus einem ganz natürlichen Selbstverständnis heraus nicht mehr als G20 / COP26 Verhandlungsmasse behandeln. 

Wer ist die Zielgruppe von BEAT3°?

Wir wenden uns an Kinder und Jugendliche jeden Alters. Obwohl die meisten in der App zwischen 10 und 15 Jahre alt sind. Wir können in unserer App aber auch segmentieren, also für unterschiedliche Altersgruppen unterschiedliche Inhalte und Schwierigkeitsgrade darstellen. Dort sind wir noch nicht. Aber da wollen wir hin. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Wir haben am Social Innovation Inkubator von SOS Kinderdorf teilgenommen. Die Initiatoren des Inkubators haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass 2 Minuten 2 Millionen vermehr Social Startups sucht. Daraufhin haben wir uns beworben. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Ziemlich intensiv. In den letzten Vorbereitungen haben wir uns sogar einen Scheinwerfer geholt und in voller Bestrahlung den Pitch geübt. Und uns dabei zum Beispiel Tennisbälle zugeworfen, um zu sehen, ob wir es auch noch können, wenn wir abgelenkt sind. Denn man weiß ja nicht, was einen dort im Studio erwartet. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie? Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf BEAT3° aufmerksam werden?

Wir waren echt total überrascht, dass es geklappt hat. Weil so eine App und die dahinterliegende Vision und Mission ja doch recht unüblich für das Format sind. Deshalb hatten wir vor SOS Kinderdorf auch nicht wirklich daran gedacht. Nun ist es aber eine super Chance, noch mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen und zu motivieren, ihre Zukunft ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen. Zudem hoffen wir, dass durch unseren Auftritt noch mehr Unternehmen, Startups, NGOs sowie Städte und Gemeinden auf uns aufmerksam werden und in der App eine Challenge durchführen oder Preise zur Verfügung stellen. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Herrn Stefan Piech. 

Wie ging es nach der Sendung weiter?

User-seitig haben wir einen totalen Sprung erlebt – noch während der Sendung waren es beinahe 500. Das waren aber vor allem junge Erwachsene und Eltern. Am nächsten Tag kamen dann jede Menge Kinder und Jugendliche dazu, die die App auch eifrig untereinander geteilt haben. Und das hält bis jetzt an. Zudem sind wir in Gesprächen mit einigen Unternehmen, Schulen sowie Städten und Gemeinden, die sich für die App interessieren.

BEAT3°, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nach Österreich wollen wir verstärkt in Deutschland und der Schweiz Fuß fassen. Aber auch mit den USA liebäugeln wir, da unser Format dort gute Chancen hat. Und hier kann natürlich Herr Piech eine wirklich große Unterstützung sein.

Wo wir uns in 5 Jahren sehen? Puh, schwierig. Wir messen unseren Erfolg nicht so sehr in User- oder Geschäftszahlen. Sondern anhand der Fotos, Videos, Botschaften, Ideen, die in der App hochgeladen werden. Insofern hoffen wir, dass wir in 5 Jahren unser Speicherkapazität deutlich erweitert haben müssen. Aber um ganz ehrlich zu sein: Am großartigsten wäre es, wenn wir in 20 Jahren die Zeitung aufschlagen und in einem Interview mit der/dem dann regierenden Klima-Kanzler*in lesen, dass sie/er damals BEAT3° genutzt hat und die App ein kleines Stück zum Werdegang beigetragen hat.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sucht euch etwas, wofür ihr brennt und was ihr könnt. Wenn ihr es gefunden habt, hört nicht auf. Egal welche Rückschläge kommen oder wie spät es ist. Und schließlich: Vergesst nicht, euch um Umsatz zu kümmern. Denn dann bewahrt ihr eure Unabhängigkeit.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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