Donnerstag, April 18, 2024
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Schaut euch nach Synergien um

BÄUMIG handgebrannte Edeldestillate aus dem Schwarzwald

Stellen Sie sich und das Startup BÄUMIG doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Julia aus Winterthur (CH), Simon aus Lindau und Elmar aus Konstanz. Wir sind alle Mitte dreißig, jung, dynamisch und genießen gerne hochwertige Produkte im Alltag. Dabei schätzen wir es, zu wissen, woher das Erzeugnis kommt und legen Wert auf eine bewusste und nachhaltige Herstellung. Viele Kleinbauern in der Region erzeugen herausragende Produkte in Kleinmengen, diese sind aber meist nur vor Ort erhältlich, da die Bauern keine Zeit und Energie haben diese zu vermarkten. 

Wir drei vereinen uns mit der Idee, solche regionalen Spitzenprodukte in die Welt zu tragen und die Bauern damit zu unterstützen. Das heißt konkret: Die Produkte zu entdecken, das Produktdesign dem Inhalt anzupassen und auf unserem Onlineshop überregional unter dem Label BÄUMIG verfügbar zu machen. BÄUMIG ist schweizerdeutsch und bedeutet „grossartig, herausragend, spitze“ – so wie die Produkte eben sind. 

Nach mehreren Monaten der Konzeptionierung, Teamfindung und Markenentwicklung, haben wir Anfang des Jahres BÄUMIG gegründet und sind diesen April mit handgebrannten Edeldestillaten aus dem Schwarzwald online gegangen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem die Idee geboren war, wurde uns schnell klar, dass das Konzept Potential hat. Und um erfolgreich damit zu sein, müssen diverse Bereiche solide und gut umgesetzt werden, weshalb es sinnvoll ist, die Expertisen mehrerer Personen zusammen zu führen. Drei Personen sind für den Start eine gute Größe, wobei unsere Kompetenzen und Erfahrungen sich wunderbar ergänzen. In der Entscheidungsfindung ist man noch effektiv und agil genug, um auf spontane Änderungen einzugehen. Des Weiteren laufen kreative Prozesse in der Regel in einem Team effizienter ab. Das Risiko wird gesplittet und im Team der Spaß verdreifacht. Uns alle verbindet zudem die Neugier und Lust, Erfahrungen mit einem eigenen Unternehmen zu sammeln, weshalb wir BÄUMIG zusammen gegründet haben. 

Welche Vision steckt hinter BÄUMIG?

Die lokale Landwirtschaft ist bekanntermaßen seit vielen Jahren bedroht durch Massenproduktionen, Billigimporte, Rationierungen, Preiskämpfe und politischen Entscheidungen. Viele Streuobstwiesen verschwinden und immer mehr Kleinbauern schließen ihre Betriebe. Das möchten wir verhindern und unseren Teil dazu beitragen, um die lokale Diversität zu erhalten. Die Kleinbauern selbst haben in der Regel nicht die Kapazität ihre teils über Generationen verfeinerten Produkte überregional und angemessen zu vermarkten. Viele haben einen Hofladen und dann hört es ganz schnell auf – Produktdesign, Onlineshop, Social-Media, etc. wird hierbei nicht weiter verfolgt und beachtet, weil schlicht zu viel zu tun ist. Durch die Limitiertheit der Herstellungsmenge ist der Genuss endlich, das steigert den Wert der Produkte, was die Achtsamkeit und Preissensibilität im Konsum hoffentlich wachsen lässt.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die grösste Herausforderung war sicher die Teamfindung. Wir sind drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten mit des öfteren teilweise gegensätzlichen Ansichten, was einerseits sehr befruchtend wirkt, aber anderseits auch eine klare und ehrliche Kommunikation fordert. Dass es trotzdem funktioniert, liegt sicherlich an unserer gemeinsamen Begeisterung  für die Vision und dem zugrunde liegenden guten Gedanken. Elmar ist der zentrale Pol unseres Gespanns, er kennt Simon und Julia seit langem und hat uns 3 zusammengeführt. Er sieht sich selbst gerne als kreativen Unternehmensentwickler und liebt fruchtbare Synergien. Julia und Simon haben sich erst im Gründungsprozess kennengelernt. Ein gesundes Mass an Vertrauen war von Anfang an vorhanden und auch Voraussetzung zum Gründen.

Die zweitgrösste Herausforderung ist die räumliche Distanz und das damit verbundene Abstimmen per Video-Call. Da wir an 3 unterschiedlichen Orten in 2 Ländern verteilt leben, werden Entscheidungen manchmal sehr pragmatisch einfach per WhatsApp gefällt. Jeder hat seine Entscheidungsvollmacht in dem Bereich in dem er spezialisiert ist und es ist oftmals auch schwer, genau dort nicht immer reinzufunken. Jeder bringt also seine Kernkompetenzen mit und hat sich während und nach dem Gründungsprozess individuell für BÄUMIG weiterentwickelt.

Wer ist die Zielgruppe von BÄUMIG?

Unsere Zielgruppe sind achtsame Genussmenschen, die gerne lokale Spitzenerzeugnisse konsumieren. Dafür greifen sie selbstverständlich auch einmal tiefer in die Tasche und legen Wert auf eine herausragende Qualität und eine schicke Aufmachung. Im Speziellen sehen wir unsere Edeldestillate bei Menschen im Regal zwischen 30 und 50 Jahren, vorwiegend männlich, gut situiert, weltoffen aber heimatverbunden und einem bewussten aber stylisch modernen Lebensstil.

Wie funktioniert BÄUMIG? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

BÄUMIG handgebrannten Edeldestillaten aus dem Schwarzwald

Unser Prinzip ist in 3 Schritten erklärt: 

1. Wir werten die ausgesuchten Spitzenerzeugnisse der Kleinbauern optisch auf

2. Wir verkaufen sie über unseren Onlineshop und suchen weitere Vertriebskanäle 

3. Der Kleinbauer versendet die bestellten Produkte selbst direkt ab Hof .


Zu 1: Wir verwandeln die Erzeugnisse der Kleinbauern in Designobjekte – unsere Edeldestillate sind im Vergleich zu vielen anderen Bränden auch was fürs Auge. Unser Design ist klassisch, cool und elegant und soll der Qualität der Produkte noch vor dem Genuss huldigen.

Zu 2: Wir möchten die Produkte online verfügbar machen und in ausgewählten Läden überregional anbieten und den Kleinbauern damit beim Verkauf unter die Arme greifen. 

zu 3. Mit Direktvertrieb haben wir eine Lieferkette ohne Umwege, was der Umwelt zugute kommt.

BÄUMIG geht bei allen drei Schritten immer in die volle Vorleistung, so dass kein Kleinbauer ein finanzielles Risiko eingeht. Momentan heißt das konkret: wir lassen Flaschen, Etiketten, Versandmaterial, etc. direkt zum Kleinbauer liefern. Dieser produziert damit das bäumige Produkt, bekommt die Bestellung direkt per E-Mail und verpackt und verschickt das Produkt zum Kunden. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Da unsere Gründung zeitgleich zu Corona vonstatten ging und wir vorher schon vieles aus der Distanz geregelt haben, hat sich nicht viel geändert. Es wurden gezielte Marketingmassnahmen auf später verschoben, aber im Wesentlichen liefen die Prozesse ab wie vorher.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Da wir mit dem Onlineshop gestartet sind, haben wir uns auf den Aufbau unsere Social Media-Profile und aufs Onlinemarketing konzentriert. Die Zukunft von BÄUMIG sehen wir aber auch in der Gastronomie-, Hotel- und Tourismusbranche. Aufgrund den Corona-Verordnungen konnten wir unsere Produkte leider nicht überall vorstellen und müssen warten,  bis wieder die „Normalität“ eintritt.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Onlinebestellungen von Lebensmitteln haben nachweislich zugenommen. Auch achtsamer Konsum und die Wertschätzung von regionalen Erzeugnissen wurden durch die Krise sicher verstärkt. Der Rückzug in die eigenen vier Wände muss kein Verzicht auf Genuss bedeuten wenn es Genuss-Online-Händler wie uns gibt. Urlaub machen in der Heimat hat das Potential, die regionalen Schätze wieder zu entdecken und wieder schätzen zu lernen.

BÄUMIG, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Es wäre schön, wenn wir in der Genussbranche einen festen Anteil am Markt einnehmen und eine bekannte Grösse für Nachhaltigkeit, Qualität und Regionalität werden könnten.

Wir möchten unser Sortiment stetig ausbauen und weitere Produkte und Produzenten ins Boot holen. Unsere Reise hat erst begonnen und wir freuen uns über zahlreiche kulinarische Entdeckungen und über erfolgreiche Lancierung der verschiedensten Produkte am Markt. Für Empfehlungen sind wir jederzeit dankbar.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Habt Mut zum Gründen: Viele offene Fragen klären sich auf dem Weg. 

Schaut euch nach Synergien um: Mit Partnerschaften können unterschiedlichste Parteien voneinander profitieren.

Ein genauer Fahrplan ist von Vorteil, aber Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Julia, Simon und Elmar das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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