Donnerstag, April 25, 2024
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Dein Kunde ist dein Ein und Alles

Das Startup Atmo Home ist Teil der Google for Startups Growth Academy: Im Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo! Mein Name ist Margaret Trainor, ich bin die Gründerin von Atmo Home. Wir bringen sogenannte „grüne Chemie“ und nachhaltige Verpackungen zusammen, um nachhaltige, nachfüllbare Haushaltsprodukte herzustellen. Die Pflege meiner eigenen vier Wände ist für mich mein täglicher Reset, ein Teil meiner Self-Care, die mir hilft, meinen Kopf frei zu machen und mich erdet. Die Produkte, die ich früher allerdings benutzt habe, machten meine Hände trocken und rau, hatten fragwürdige Etiketten und noch dazu überfüllten die nicht ganz so hübschen Einwegflaschen meine Regale. Nach vielen Gesprächen mit Freunden und meiner Familie wurde mir klar, dass ich damit nicht alleine bin und wir alle damit zu kämpfen haben, unser tägliches Leben nachhaltig zu gestalten, ohne dabei auf ein gewisses Maß an Self-Care zu verzichten. Ich will eine neue Lebensart schaffen – eine gut kuratierte, überschaubare Auswahl an Hilfsmitteln, aus nachhaltigen Inhaltsstoffen, die sich in den Alltag einfügen, ohne die Umwelt zu belasten.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin überzeugt, dass Nachhaltigkeit eine Wahl ist. Die Unternehmen stellen weiterhin umweltschädliche Produkte her, wir kaufen, was uns angeboten wird und dann werden wir für die Auswirkungen verantwortlich gemacht. Die Absicht von Atmo Home ist simpel. Die sogenannte „grüne Chemie“ definiert Abfall als ein von Menschen gemachtes Konzept – was bedeutet, dass wir Abfall ungeschehen machen können. Atmo verändert die Art und Weise, wie wir unseren Lebensraum pflegen mit Produkten, die auf maximale Leistung ausgelegt sind, ohne dabei die Umwelt zu belasten. 

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Ich habe Atmo Home alleine gegründet und bin bis heute alleiniger CEO. 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

In der Regel wache ich gegen 7:30 Uhr auf. Pro Nacht auf acht Stunden Schlaf zu kommen, hat bei mir oberste Priorität. Wenn ich mal eine lange Nacht hatte, gehe ich es etwas lockerer an. Ich starte meinen Tag immer auf dieselbe Art und Weise: Ich trinke ein Glas Wasser mit Zitrone und mache ein paar Yogaübungen, bevor ich unter die Dusche springe. Danach mache ich mir einen Kaffee, schaue in meinen Kalender und gehe meine E-Mails durch. Das ist meine Lieblingszeit des Tages, wenn es ruhig ist und ich mich voll und ganz konzentrieren kann. Normalerweise arbeite ich bis etwa 10 Uhr von zu Hause aus und gehe dann in unser schönes Büro in Prenzlauer Berg. Meine Nachmittage sind oft mit Meetings gefüllt – das können Gespräche mit Investoren sein, die Arbeit an der Entwicklung neuer Produkte oder die Zusammenarbeit mit unserem Marketing-Team.

Gegen 18 Uhr verlasse ich das Büro, um noch einen Yogakurs zu erwischen oder eine Runde laufen zu gehen. Es ist mir wichtig, meinen Körper am Abend zu bewegen, dieses therapeutische Ritual lässt mich den Tag Revue passieren und fährt meinen Geist herunter. Dann koche ich meist oder bestelle etwas zu essen und führe ein paar Telefonate mit unserem Team an der Westküste. Ich versuche, nicht allzu lange zu arbeiten, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Stunden zu haben, um runterzukommen. Bevor ich ins Bett gehe, lese ich oder schaue etwas auf Netflix. Kurz vor Schlafenszeit, nehme ich mir immer ein paar Minuten Zeit, um meine Küche und mein Bad zu putzen – denn wenn ich morgens in einem sauberen Raum aufwache, fühle ich mich sofort bereit für den Tag.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Das ist eine tolle Frage, denn es gibt genau drei große Faktoren, die uns auszeichnen und uns von anderen Unternehmen unterscheiden. ​​Erstens: Unser Kernteam besteht ausschließlich aus Frauen. Wir sind eine sehr diverse Gruppe aus insgesamt vier verschiedenen Ländern, sodass immer viele verschiedene Perspektiven und Meinungen im Raum sind. Das ist toll, denn nur so können wir uns auf beste Weise weiterentwickeln. Zweitens: Bei Atmo Home bedeutet uns unsere Gemeinschaft alles.

Alle, mit denen wir zusammenarbeiten – von den Lieferanten über die Produzenten bis hin zu den Chemikern – teilen die gleiche Vision für eine nachhaltigere Welt und sind bereit, sich dafür einzusetzen. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen, sodass wir jedes Feedback direkt in den Produktentwicklungsprozess einfließen lassen. Und drittens sind wir wissenschaftlich fundiert. Bei der Forschung und Entwicklung arbeiten wir mit der Technischen Universität in Berlin zusammen. Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie mit einfachen, sauberen, nachhaltigen Formulierungen funktionieren, die im Labor entwickelt, verfeinert und getestet wurden. 

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe besteht aus Menschen, die nach einfachen Möglichkeiten suchen, ihr tägliches Leben nachhaltiger zu gestalten. Sie sind global orientiert und haben starke Werte – sie legen großen Wert auf Gemeinschaft, Transparenz und Design. Dabei wollen sie auf ein gewisses Maß an Self-Care nicht verzichten und nachhaltige Lösungen so einfach wie möglich haben. Nachhaltigkeit hat leider immer noch den Ruf, dass man Umwege gehen, Lebensstandard einbüßen oder mehr Geld in die Hand nehmen muss, schlicht, dass es schwieriger ist, wenn man sich für den nachhaltigen Weg entscheidet. Mit Atmo Home haben wir genau das Gegenteil bewiesen.

Warum habt ihr euch für die Growth Academy beworben?

Wir sind im Juni letzten Jahres auf den Markt gekommen und haben bis 2022 keinerlei Marketing betrieben. Und wir wollten unsere Produkte in aller Ruhe auf den Markt bringen und aus den Erfahrungen der Kunden lernen, bevor wir unseren Fokus auf das Wachstum verlagern. Wir haben uns für die Growth Academy beworben, in der Hoffnung, dass sie uns bei der Entwicklung unserer Strategie helfen würde, zumal Google einer unserer größten Umsatztreiber ist.

Wie lief die Growth Academy für euch ab?

Die Growth Academy hat einen sehr ganzheitlichen Ansatz und entwickelt Module für jede Phase des Wachstumsprozesses. Dadurch erhalten wir einen klaren Rahmen für die Entwicklung einer Wachstumsstrategie. Darüber hinaus werden auch externe Experten und Mentoren hinzugezogen, um die größten Herausforderungen zu lösen, mit denen jeder Gründer in seinem Startup konfrontiert ist. Es ist eine einzigartige Erfahrung, und wir haben bereits einen Unterschied in unseren Zahlen festgestellt.

Wie hat euch die Growth Academy unterstützt?

Das Besondere an der Growth Academy ist, dass wir nicht nur Zugang zu Frameworks erhalten, sondern auch zu einer unglaublichen Community. Das Team von Google for Startups ist unglaublich hilfsbereit und sucht immer nach Wegen, um Wachstum und Entwicklung zu unterstützen. Auch das Kennenlernen der anderen Gründer war etwas ganz Besonderes – unsere Gruppe hat bedeutungsvolle Beziehungen aufgebaut und versucht, sich gegenseitig so gut wie möglich zu unterstützen.

Wo wolltet ihr am Ende der Growth Academy stehen?

Ich hatte gehofft, dass wir mit einem klaren Rahmen für unsere Wachstumsstrategie nach Hause gehen – das haben wir erreicht. Was ich nicht erwartet habe, ist, dass ich auch mit einer Gemeinschaft von Gründerinnen nach Hause gehen würde, die mich so sehr unterstützen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Gegenwärtig werden in der EU etwa 5,2 Tonnen Abfall pro Einwohner erzeugt. Wir hoffen, dass wir durch die Bereitstellung von Alternativen, bei denen kein Abfall entsteht, dazu beitragen werden, diese Menge zu verringern. Ich habe eine Liste mit 45 Produktideen, die ich auf den Markt bringen werde. In fünf Jahren werden wir nicht nur unser Produktportfolio maßgeblich erweitert haben, sondern auch einen Auswirkung auf die Abfallmenge pro Haushalt haben.

Welche 3 Tipps würdet ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Sei dir sicher, dass du dabei bist, ein reales, wirkliches Problem zu lösen. Dein Kunde ist dein Ein und Alles. Solange du ihm einen Mehrwert bietest, wird alles andere (Investitionen, Verkäufe, Partnerschaften usw.) folgen. 

Fang klein an. Du brauchst kein großes Budget oder ein Team, um anzufangen – finde einen kleinen Weg, um Ideen und Konzepte mit echten Menschen zu testen, vielleicht einen Beitrag auf einer Plattform, die Teilnahme an einem Reddit-Thread oder das Testen von Inhalten in den sozialen Medien. 

Nehm dir so viel Geld und Zeit, die du glaubst, zu brauchen, und verdopple sie! 

Wir bedanken uns bei Margaret Trainor für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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