Donnerstag, März 28, 2024
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Die richtige Umsetzung gelingt nur mit den richtigen Menschen

APO Pharma Immun: Immunkarte ® das digitale Impfzertifikat im Scheckkartenformat

Stellen Sie sich und das Startup APO Pharma Immun doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tamim Al-Marie, seit Januar 2021 bin ich approbierter Apotheker. Im Februar 2021 habe ich gemeinsam mit meinem Team die Firma APO Pharma Immun GmbH gegründet. In dieser Firma haben wir die Immunkarte® entwickelt und gemeinsam mit den Vor-Ort-Apotheken im Markt etabliert. Inzwischen nehmen über 10.000 Apotheken daran teil. Für das Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen damit entgegenbringen, bin ich sehr dankbar.

Die Immunkarte® hat sich von Anfang an als Partner der Vor-Ort Apotheke positioniert. Die daraus resultierende Qualität des Services Immunkarte® kam auch bei den Endverbrauchern und Patienten gut an. Inzwischen haben wir über 5,5 Millionen Immunkarten verkauft.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Der Plan ein Start-up im Apothekenmarkt zu gründen, bestand schon eine Weile. Der Apotheken-Markt ist seit einiger Zeit im großen Umbruch und so kann man als junge, dynamische Firma für Patientinnen und Patienten sowie Apotheken große Mehrwerte schaffen. In der Zeit als ich meine Approbation als Apotheker erhielt, lag der gesellschaftliche Fokus auf der Corona-Pandemie – so auch meiner. Und so lag auch der Fokus der ersten Unternehmung auf der Bewältigung der Pandemie. 

Welche Vision steckt hinter APO Pharma Immun?

Die Immunkarte® verfolgt die Vision, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, alltagsfreundlich Ihren Immunstatus (geimpft oder genesen) auszuweisen. In der Pandemie zeichnete sich schnell ab, welche besondere Bedeutung dem Genesenen- oder Impfstatus einer Person zukommen würde. Jede geimpfte Person konnte sich in der Apotheke, beim impfenden Hausarzt oder im Impfzentrum einen QR-Code generieren lassen, der ihre Impfung nachweist. Viele hinterlegten diesen Code dann mittels App auf ihrem Smartphone.

Nun gibt es aber im Umbruch zum digitalen Zeitalter durchaus Personen, die über kein Smartphone verfügen oder die ihrem Handy-Akku nicht vertrauen können oder wollen. Genau diese Lücke wollten wir mit unserer Immunkarte® schließen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bevor es den digitalen Impfausweis des Bundesgesundheitsministeriums gab, hatten wir eine eigene “Vorab-Version” entwickelt. Hier flächendeckende Akzeptanz zu erlangen, war sehr schwierig und hat immer wieder zu Problemen geführt. 

Bei Einführung des offiziellen digitalen Impfausweises, mussten wir uns schnell den neuen Marktgegebenheiten anpassen und haben die App (inkl. dem dazugehörigen System) innerhalb von 1,5 Wochen komplett umgestellt. Die damals 200 Partner-Apotheken über die Umstellung zu informieren, war eine große Herausforderung. 

Als im Dezember die Bestellzahlen innerhalb einer Woche von 20.000 auf 100.000 Karten pro Tag gestiegen sind, waren unsere Operations mit großen Herausforderungen konfrontiert: Druckereien, Customer-Support und auch Apotheken arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze – aber letztendlich konnten wir die hohe Nachfrage trotz etwas Verzug abdecken.

Das Start- Investment von 34.000 € durch unseren Inkubator 2b AHEAD Ventures, mit dem wir die Firma gegründet haben, hat ausgereicht, um eine deutschlandweit agierende Firma aufzubauen, die Millionen von Kunden beliefert. 

Wer ist die Zielgruppe von APO Pharma Immun?

Zielgruppe der Immunkarte ® waren zu Beginn Menschen, die sich noch nicht ganz auf den digitalen Impfnachweis einlassen wollten und konnten. Schnell erkannten wir aber, dass Menschen jeden Alters die Immunkarte® nutzen wollen. Auch junge Menschen leben ohne Smartphone oder vertrauen ihrem Akku einfach nicht genug.

Um all diese Menschen schnell und unkompliziert erreichen zu können, braucht man ein vertrauenswürdiges und gut organisiertes Netzwerk. Daher war uns von Anfang an wichtig, die Apotheken vor Ort als Partner zu haben. Viele aus unserem Team kommen aus der Apotheke, haben dort gearbeitet und wissen, welchen Stellenwert die Apotheke vor Ort hat.

Der Erfolg der Immunkarte ® wäre ohne die Apotheken nicht möglich gewesen und viele Personen müssten immer noch mit einem abgegriffenen DIN-A4-Zettel herumlaufen.

Wie funktioniert APO Pharma Immun? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit der Immunkarte ® konnten wir zeigen, was in uns steckt. Wir präsentieren Apotheken nicht einfach eine Software und ein Produkt und sagen: Hier, verkauft das!

Wenn wir Zusammenarbeit sagen, meinen wir das auch so. Wir treten in den aktiven Dialog mit unseren Partnerapotheken, hören zu und bieten unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten, um bei Fragen und Problemen weiterzuhelfen.

Und vor allem bleiben wir unseren Apotheken treu. Selbst als wir einen Online-Shop hatten, in dem Endverbraucher die Immunkarte ® bestellen konnten, mussten diese eine Partnerapotheke angeben. Wir kommen aus der Apotheke und arbeiten mit der Apotheke.

APO Pharma Immun, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Arzneimitteltherapie wird digital und jeder will mithalten. Viele Apotheken bahnen sich bereits mutig ihren eigenen Weg in die digitale Welt, bieten Bestellungen per App an, haben einen Online-Shop usw.  Hier wollen wir aktiv unterstützen. Die Apotheke wählt die Route, wir sind der Co- Pilot: Gemeinsam mit den Vor-Ort-Apotheken machen wir die Arzneimittelversorgung fit für die Zukunft. 

Auch mit neuen Produkten, Services und Anwendungen, muss die Kernleistung der Vor-Ort-Apotheken erhalten bleiben: die persönliche Beratung der Patientinnen und Patienten. Denn nur so werden Sicherheit und bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet.  Mein Team und ich werden in den nächsten Jahren alles dafür tun, der bestmögliche Co- Pilot zu sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ideen sind schön und gut. Viele Leute haben Ideen, aber die richtige Umsetzung macht den Unterschied. Das ist anstrengend, tut weh, fühlt sich unangenehm an und ist es am Ende doch wert. 

Die richtige Umsetzung gelingt nur mit den richtigen Menschen: Ich kann nur dazu raten, um sich motivierte und kompetente Leute zu sammeln, die von der Idee genauso begeistert sind wie du – und deshalb auch bereit sind, die Extrameile zu gehen.

Gleichzeitig mein persönliches Motto: Einfach mal machen! Du weißt vorher nie alles, was du wissen musst. Das meiste lernst du auf dem Weg. Mut ist eine ganz wichtige Zutat zum erfolgreichen Start-up – so zumindest meine Meinung. 

Wir bedanken uns bei Tamim Al-Marie für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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