Donnerstag, April 25, 2024
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Höre auf das Feedback und die Ideen aus dem Markt – und teste

Allthings stattet Gebäude mit ihrer eigenen Kommunikations- und Service-App aus

Stellen Sie sich und das Startup Allthings doch kurz unseren Lesern vor!
Allthings stattet Gebäude mit ihrer eigenen Kommunikations- und Service-App aus. Die App zu meinem Büro oder Zuhause basiert auf verschiedenen Micro-Applikationen – wie beispielsweise eine Pinnwand für den Austausch der Mieter untereinander, ein digitales Service-Center für die Kommunikation zwischen Verwalter und Mieter, oder ein Buchungsservice für geteilte Ressourcen wie Parkplätze oder Reinigungsdienste. Immobilieneigentümer und Entwickler verbessern so die Kommunikation unter allen Beteiligten, erhöhen die Effizienz in der Bearbeitung täglicher Vorfälle, ermöglichen neue Mehrwertdienste in Gebäuden und schaffen Transparenz über das Geschehen in Gebäuden.

Aktuell hat Allthings rund 50 MitarbeiterInnen und Standorte in Basel, Berlin, Frankfurt und Freiburg / Breisgau. Vor Allthings habe ich bereits zwei weitere Tech-Unternehmen gegründet und ich will jetzt gemeinsam mit einem erfahrenen Unternehmerteam eine global skalierende Lösung in der Immobilienwirtschaft aufbauen.

Wie ist die Idee zu Allthings entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Bei einer privaten Veranstaltung unterhielt ich mich mit dem Immobilienentwickler Losinger Marazzi. Wir diskutieren, ob unsere IoT-Plattform, die bis dato Objekte wie Fahrräder oder Brillen digital mit Informationen und Services ausstattete, auch für Immobilien eingesetzt werden könne. Kurz darauf starteten wir unser erstes Pilotprojekt und rüsteten ein Quartier in Basel mit eigener Service-App aus. Dafür erhielten wir 2015 den Preis „Beste Smart Home Lösung der Welt“ des Mobile World Congress in Barcelona. Die Nachfrage aus der Branche war so groß, dass wir alle weiteren Projekte einstellten, um uns voll und ganz auf die PropTech Plattform zu konzentrieren.

Mit den Mitgründern Manfred Bausch und Sebastian Tschan habe ich bereits vor Allthings zusammengearbeitet – fasziniert vom Internet der Dinge starteten wir 2013 gemeinsam. Marc Beermann, unser heutiger COO, kam etwas später als viertes Gründungsmitglied hinzu.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Neben dem Eigenkapital, das wir als Gründer investiert haben, konnten wir bereits seit Beginn auf eine stetig wachsende, internationale Nachfrage blicken. Wir sind also in der glücklichen Situation quasi schon von Anfang an ein positives Betriebsergebnis verzeichnen zu können. Das Kapital aus unserer jüngsten Finanzierungsrunde über CHF 2.5 Millionen nutzen wir hauptsächlich, um die Plattform auszubauen und das internationale Wachstum stemmen zu können.

Die größte Herausforderung bisher lag darin, die Immobilienbranche an die Geschwindigkeit und die Mentalität eines jungen, digitalen Unternehmens zu gewöhnen. Zunächst Prototypen (MVPs) zu testen und die Konzepte darauf basierend zu optimieren, war für viele klassische Immobilienunternehmen neu. Nach den ersten Pilotprojekten überzeugte unsere Lösung jedoch praktisch immer – und wir konnten das Tempo anziehen.

Wer ist die Zielgruppe von Allthings?
Als Plattform-Anbieter haben wir klassischerweise unterschiedliche Zielgruppen. Unsere Kunden sind Immobilieneigentümer, Asset Manager und Immobilien-Entwickler, die unsere Plattform dafür einsetzen Gebäudenutzern ein neues Service-Level anzubieten, den Wert ihrer Immobilien zu erhöhen sowie die Transparenz zu steigern.

Als sekundäre Zielgruppen haben wir die Nutzer der Apps sowie die Partner, deren digitale Dienste wir auf unserer Plattform integrieren. Nur indem wir relevanten Content auf unseren Applikationen anbieten und verschiedenste digitale Dienste bündeln, erreichen wir überdurchschnittlich hohe Nutzungsraten.

Wie funktioniert Allthings?
Die Plattform von Allthings kann man sich wie einen App-Store vorstellen – mit verschiedensten digitalen Mikro-Apps wie einer Pinnwand, einem Service-Center, einem E-Concierge, etc. Auf diesem Angebot aufbauend können sich unsere Kunden ihre ganz individuelle Gebäude-App zusammenstellen.

Die Mieter wiederum haben die Gebäude-App zu ihrer Wohnung oder ihrem Büro auf ihrem Smartphone und können hierüber beispielsweise direkt via Chat und in Echtzeit mit ihrer Hausverwaltung kommunizieren; ihre Energieverbrauchsdaten einsehen oder die Nachbarn fragen, ob sie ein Paket annehmen würden.

Welche Vorteile bietet Allthings? Wo liegt Ihr USP?
Allthings bietet weltweit die einzige modulare Service-App für Gebäude. Da nicht jedes Gebäude die gleichen digitalen Services benötigt, können sich Auftraggeber individuelle Applikationen auf unserer Plattform zusammen stellen. Dienste von Dritten – wie beispielsweise KIWI, Marktführer für schlüssellose Zugangssysteme – lassen sich einfach integrieren. Daraus ergeben sich stets neue Mehrwerte für die App-Nutzer. Gleichzeitig steigert z.B. die Anbindung an ERP-Systeme und die Digitalisierung der Mieter-Verwalter-Kommunikation nicht nur die Prozesseffizienz, sondern erlaubt ein besseres Verständnis entlang der gesamten Customer Journey eines Gebäudenutzers. Daneben verzeichnen wir hohe Nutzungsraten: 10-100x höhere KPI’s als bei klassischen Mieterportalansätzen.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Allthings wird DER Appstore für Dienste rund ums Leben und Arbeiten in Gebäuden und bündelt alle denkbaren digitalen Immobilien-Services auf einer zentralen Plattform. Nachdem wir europaweit expandiert haben, werden wir auch in anderen Regionen der Welt zum Standard für digitales Property Management und neue Servicemodelle in Immobilien. Dank unserer eigenverantwortlichen und flexiblen Unternehmenskultur setzt ein Top-Team regelmäßig neue Maßstäbe. Als Pionier haben wir die Digitalisierung der Immobilienbranche nicht nur geprägt, sondern waren maßgeblich für deren Voranbringen verantwortlich.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1) Bleibe bei der Produktvision flexibel in der Anfangsphase. Höre auf das Feedback und die Ideen aus dem Markt – und teste. Vielleicht endest Du dann bei einem anderen, aber spannenderen und zukunftsträchtigeren Business als Du am Anfang dachtest.
2) Bringe Branchenexpertise mit oder hole sie Dir über Teammitglieder oder Investoren mit ins Boot. Die Kombination aus jahrzehntelanger Branchenerfahrung und Impulsen, die entstehen, wenn man Altbewährtes neu denkt, hat sich bei uns bewährt.
3) Verwechsle Startup-Kultur nicht mit Tischtennisplatten und Free-Lunches. Konzentriere Dich beim Aufbau einer Unternehmenskultur darauf, Leute zu finden, die an Deine Unternehmensmission glauben. So baust Du ein Team auf, dass mit Eigenantrieb den gleichen Weg gehen will, wie Du selbst.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Stefan Zanetti für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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