Freitag, April 19, 2024
StartFood StartupsHört auf euch selbst und lasst euch nicht allzu viel reinreden

Hört auf euch selbst und lasst euch nicht allzu viel reinreden

Ände Bio Limonade Ginger Root, Gentle Ginger und Limonana

Stellen Sie sich und das Startup Ände kurz unseren Lesern vor!

Ände hilft bei Ferndurst! Unsere Mission besteht darin, Limonadenklassiker in aller Welt zu entdecken und die besten davon als Ände-typische und nicht zu süße Bio-Kompositionen zu uns zu bringen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Andrea und ich (Dominik), die Gründer von Ände, haben uns vor 10 Jahren während des Studiums kennengelernt und sind seitdem auch ein Paar. Nachdem wir zunächst im Seniorenpflege- und im Entsorgungsbereich erste Berufserfahrungen gesammelt hatten, fassten wir während einer schlaflosen Nacht in Sydney den Entschluss, ein erfrischendes Ginger Beer für den Purgenuss auf den deutschen Markt zu bringen. Andrea hatte ihr erstes Ginger Beer während einer Afrika-Reise im Jahr 2013 getrunken und war seitdem nicht mehr davon losgekommen.

Nachdem wir bereits einige andere Gründungsideen erdacht, durchgerechnet und wieder verworfen hatten, ließ uns die Getränkeidee nicht mehr los und so machten wir uns im Herbst 2014 mit der TU Berlin an die Produktentwicklung. Im März 2016 war es dann so weit und die ersten Flaschen Ginger Root und Gentle Ginger wurden abgefüllt. Das war also der „Anfang von Ände“. Seitdem ist viel passiert und wir haben noch sehr viel mehr vor, um allen Geschmacksverliebten bei ihrem Ferndurst zu helfen.

Welche Vision steckt hinter Ände?

Neben unseren Bio-Limos, mit denen wir weiter wachsen wollen, steht für uns das gesellschaftliche Engagement im Vordergrund. Von der ersten verkauften Flasche an war uns wichtig, dass unser wirtschaftliches Handeln auch eine soziale Wirkung haben sollte. Von Beginn unseres Wirkens an unterstützen wir daher den Verein NFTE e.V. (www.nfte.de) finanziell mit dem Verkauf jeder einzelnen unserer Ginger-Flaschen. NFTE bildet deutschlandweit Lehrer fort, die dann an ihren Schulen Entrepreneurshipkurse realisieren, welche auch in Berlin vor allem SchülerInnen mit eher schwierigen Startbedingungen zu Gute kommen.

Dabei werden Kreativität, Unternehmergeist und Selbstbewusstsein junger Menschen gefördert. Wir bringen uns auch persönlich mit ein und nehmen als ehrenamtliche Jurymitglieder an NFTE-Veranstaltungen teil. Hier erleben wir die nächste Generation und deren faszinierende Ideen hautnah mit und können sie weiter in ihrem Tun und ihrer Entwicklung bestärken und unterstützen.

Seit 2017 sind Andrea und ich außerdem als Gründerpaten bei Start-Up Your Future (www.startupyourfuture.de) aktiv.

Hier begleiten und unterstützen wir ehrenamtlich zwei junge Syrer dabei, sich als Gründer eine Existenz in Deutschland aufzubauen. Mit beiden finden regelmäßige Treffen statt, bei denen wir ihre Sprachkenntnisse fördern, Hilfestellungen bei der Konzeptentwicklung leisten und unser Netzwerk sowie unsere Kenntnisse bei behördlichen Themen weitergeben.

Diese Menschen wollen hier in Berlin etwas auf die Beine stellen, selbständig werden und etwas für unsere Gesellschaft leisten. Lernen durch Engagement (kurz: LdE, www.servicelearning.de) wird das neueste, von uns unterstützte Projekt sein. Vor kurzem haben wir vereinbart, dass wir mit dem Verkauf unserer neuen Sorte Limonana ab Anfang 2019 die Stiftung LdE finanziell unterstützen werden.

Die Kernidee von LdE ist es, die Demokratiekompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken und gesellschaftliches Engagement zum praktischen Unterrichtsinhalt zu machen. In selbst entwickelten Schulprojekten setzen sich SchülerInnen dabei für das Gemeinwohl ein – im sozialen, ökologischen, kulturellen oder politischen Bereich. Ein Thema, dass aus unserer persönlichen Sicht in der heutigen Zeit stark an Bedeutung gewonnen hat und dem wir uns u.a. auf diesem Wege widmen wollen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen für uns sind Sichtbarkeit/Bekanntheit und die Betreuung unserer bestehenden Kunden. Um an der Sichtbarkeit zu arbeiten, haben wir im Dezember ein weiteres Teammitglied an Bord geholt, die unseren Social-Media-Auftritt professionalisieren wird. Überdies ist 2019 eine Marketingkampagne geplant und wir werden am POS in einer ersten Runde 300-400 Ände- Displays platzieren. Bzgl. der Kundenbetreuung und der Marktbesuche haben wir mit der Firma Voelkel einen starken Partner an der Seite, mit dem wir uns in 2019 noch stärker fokussieren werden.

Produktseitig haben wir uns auf die Fahne geschrieben, unsere neuen aber auch unsere bestehenden Sorten immer weiter zu verbessern – sowohl hinsichtlich des Rohwarenbezugs als auch hinsichtlich der Produkteigenschaften.

Ein großes Thema stellt für uns die Frage der Zuckermenge und -art dar. Wir haben hier schon sehr viel ausprobiert und bleiben dran, um die Zuckermenge weiter zu reduzieren und nach Alternativen zu suchen, die allerdings immer eine Sache gewährleisten müssen: Der typische Ände-Geschmack muss weiterhin auf höchstem Niveau bleiben. Wir haben uns von Beginn an selbstfinanziert. D.h. wir haben unser Erspartes eingesetzt und kommen bis heute ohne Fremdfinanzierung oder jedwede Unterstützung seitens VCs etc. aus. So soll es auch weitergehen: wir wollen organisch wachsen und erst einmal gute Standards für unsere neuen Teammitglieder realisieren. Dann bauen wir weiter aus.

Wer ist die Zielgruppe von Ände?

Unsere Zielgruppe sind KundInnen von 15 bis 85 , die Wert auf Biolebensmittel legen. Zudem sind sie reiseaffin, weltoffen und gönnen sich gerne eine leckere Limo. Wir grenzen unsere Zielgruppe bewusst nicht ein, denn unser Ziel ist es, die von uns ausgesuchten internationalen Limo-Klassiker auch in Deutschland zu Getränke-Klassikern für Alt und Jung zu machen.

Welche Sorten gibt es? Was ist das Besondere an der Limo?

Alle Ände-Sorten sind unsere Varianten von mehr oder weniger bekannten Limo-Klassikern aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Unsere ersten Sorten waren das Ginger Root, ein erfrischendes Ginger Beer, bekannt vor allem in Großbritannien, Australien und Neuseeland, und das Gentle Ginger, ein fruchtig-mildes Ginger Ale. Unsere neueste Sorte heißt Limonana und ist angelehnt an DEN Limo- Klassiker des Nahen Ostens. Dort tatsächlich auch unter dem Namen Limonana bekannt, handelt es sich um eine spritzige Erfrischung aus der Nanaminze mit Bio-Direktsäften der Zitrone und der Limette.

Wie ist das Feedback?

Bereits zu unseren Gingers gab es sehr positive Resonanz. Die Kunden freuten sich sehr, ein Ginger Beer genießen zu können, das weniger süß und nicht zu scharf ist. Grundsätzlich ist Ginger Beer auch wirklich eine süße Angelegenheit, wir wollten nur eben eine eher erfrischende Variante kreieren und die Rückmeldungen der Kunden zeigen uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren.

Unser Gentle Ginger ist angelehnt an ein Ginger Ale und für ein solches auch angenehm und nur leicht süß. Hinzu kommt, dass es wesentlich fruchtiger ist, als viele vergleichbare Ginger Ales, die wir bislang in Deutschland hatten. Limonana ist nun wirklich DER Hit unter unseren Kunden: dieser Getränkeklassiker aus dem Nahen Osten kommt wahnsinnig gut bei unseren Kunden an. „Das läuft wie geschnitten Brot mit Butter drauf“, um mal einen unserer B2B-Partner zu zitieren. Das freut uns natürlich riesig.

Ände, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben noch einiges zu tun: so wollen wir sowohl unseren aktuellen Sorten noch besser machen als auch viele weitere leckere Limo-Klassiker in aller Welt aufstöbern und zu uns bringen. Die Geschmäcker sind einfach so vielfältig und hier die Perlen herauszusuchen ist unsere Mission. Und bei aller Begeisterung für unsere Produkte ist die Mammutaufgabe, sich am hiesigen Markt mit diesen Schätzen durchzusetzen, die Sichtbarkeit zu erhöhen, sodass die Kunden uns und unsere Bio-Limos überhaupt wahrnehmen und kosten.

In 5 Jahren möchten wir eine einzigartige, internationale Produktrange anbieten können, die in den Märkten und Kühlschränken hierzulande einen festen Platz innehat. So können wir auch unsere Partner wie NFTE und LdE noch besser unterstützen und eine größere gesellschaftliche Wirkung entfalten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Machen! Wenn ihr eine Vision habt, etwas, wofür ihr brennt, dann verfolgt dieses Ziel. Sprecht mit Menschen, die selbst gründen oder gegründet haben. Lasst euch anstecken und pushen. Sammelt Menschen mit Ideen und Unternehmergeist um euch, denn dann geht’s vorwärts mit eurer eigenen Sache.

Verlasst euch auch hin und wieder einfach auf eurer Bauchgefühl. Sicherlich ist man manchmal neu in der Branche, möchte sich auf Tipps und Tricks anderer verlassen können. Doch am Ende: hört auf euch selbst und lasst euch nicht allzu viel reinreden. Es ist eure Idee, eure Vision und euer Bauchgefühl dazu weiß am ehesten, was im jeweiligen Moment besser für euch und eure Geschäftsidee ist.

Netzwerkt von der ersten Sekunde an. Denn irgendwann hat meinen einen bunten Strauß an Bekanntschaften, Partnern und Freunden, die man bei fast allen Fragen ansprechen kann. Das hilft enorm.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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